Macrons erneuter Triumph über die rechte Euroskeptikerin gilt als richtungsweisend für den weiteren Kurs Frankreichs.
Video Macron schlägt Le Pen - Pro-Europäer bleibt Hausherr im Elysee-Palast

STORY: Bei der Präsidentenwahl in Frankreich hat Staatschef Emmanuel Macron seine Herausforderin Marine Le Pen klar besiegt und so einen Rechtsruck abgewendet. Der liberale Amtsinhaber setzte sich in der zweiten Runde am Sonntag laut ersten Prognosen mit rund 58 Prozent der Stimmen gegen seine rechte Konkurrentin durch. Belgeitete von seiner Frauen und zahlreichen Kindern und Jugendlichen erschien Macron am späten Sonntagabend am Eiffel-Turm in Paris und bedankte sich bei seinen Anhängern und Wählern, die dort eine große Party feierten. Nach fünf Jahren des Wechsels, der Herausforderungen und der Krisen, habe das Volk ihm erneut das Vertrauen ausgesprochen sagte Macron. Für ihn sei ein Herzenswunsch in Erfüllung gegangen. Seine Rede wurde immer wieder von lauten Rufen und von Jubel unterbrochen. Macron zeigte sich aber auch nachdenklich: Es müsse die Wut derjenigen angesprochen werden, die für seine Rivalin Marine Le Pen gestimmt hätten. Auch müsse darauf reagiert werden, dass so viele Wähler den Urnen ferngeblieben seien. Schon kurz nach Bekanntgabe der ersten Zahlen trat Marine Le Pen vor ihre Anhänger und gestand ihre Niederlage ein. Das Ergebnis sei dennoch ein Sieg für ihre politische Bewegung, sagt Le Pen. Sie richte ihr Augenmerk nun auf die französischen Parlamentswahlen im Juni. Das Spiel sei noch nicht vorbei, sagt Le Pen zu ihren Anhängern. Heute Abend beginne die große Schlacht um die Parlamentswahlen. Ihre Partei Rassemblement National sei offen für alle, die sich gegen Emmanuel Macron verbünden wollten. Bundeskanzler Olaf Scholz gratuliert Emmanuel Macron zum Wahlsieg. "Deine Wählerinnen und Wähler haben heute auch ein starkes Bekenntnis zu Europa gesendet", twittert Scholz. "Ich freue mich, dass wir unsere gute Zusammenarbeit fortsetzen!""Europa hat heute gewonnen", twitterte CDU-Chef Friedrich Merz. Und auch Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir von den Grünen zeige sich hocherfreut. "Sicher fällt gerade nicht nur mir ein Stein vom Herzen", twitterte er.