Video: Mit Tulpenzwiebeln gegen das Kriegstrauma

STORY: Fertigmachen zum Garteneinsatz. In dieser Schule in Irpin bei Kiew durften Schulkinder am Donnerstag nach Herzenslust buddeln. Zweitausend Tulpenzwiebeln galt es, vor dem Winter in die Erde zu bringen. Die Pflanzen stammen von Spendern aus den Niederlanden und sind Teil eines Projekts, das Kindern in der kriegserschütterten Ukraine helfen soll, ihre traumatischen Erlebnisse zu verarbeiten. "Wir glauben, dass solche Aktivitäten während des Krieges gut für die mentale Verfassung der Kinder sein können", sagt Petro Tonentschuk, der die Wohltätigkeitsorganisation "Flowers4Schools" zusammen mit seinem Bruder Vitali gegründet hat. "Die Ereignisse in der Ukraine haben vor allem auf Kinder einen großen Einfluss. Wir können ihnen helfen, das Gesehene und die Angst, die sie in diesen Momenten empfunden haben, zu überwinden und zu vergessen." Die Schule in Irpin war bei Kämpfen gegen russische Truppen im vergangenen Jahr schwer beschädigt worden. "Da waren große Löcher in den Wänden", erzählt die neunjährige Milena, "ich hatte Angst und wollte weinen, denn ich bin vier Jahre in diese Schule gegangen und ich weiß noch, wie sie vor dem Krieg ausgesehen hat. Ich war sehr traurig." "Das Dach im alten Teil des Gebäudes war beschädigt und unser Klassenzimmer lag in Trümmern" erinnert sich Oleksii. "Viele Stühle waren zerfetzt. Es war furchtbar." Durch das Blumenpflanzen sollen die Kinder erleben, wie neues Leben erblühen kann. "Es ist toll zu wissen, dass die Tulpen noch hier sein werden, wenn ich schon groß bin." Im Frühjahr sollen sich die Kinder in Irpin und vielen anderen Schulen in der Ukraine an Blumen erfreuen können, so bunt und schön, wie hier auf diesen Feldern in Holland. Für das Projekt Flowers4Schools wurden in diesem Jahr insgesamt eine Million Tulpenzwiebeln für die Ukraine gespendet.