Das Verteidigungsbündnis führt eines der größten Manöver seit seinem Bestehen durch. Im Zentrum steht die Verlegung von US-Luftstreitkräften nach Europa.
Video NATO-Großmanöver "Air Defender" beginnt nächste Woche

STORY: Unter Führung Deutschlands beginnt am 12. Juni eines der größten Nato-Manöver seit Bestehen des Bündnisses. An der sogenannten Verlege-Übung "Air Defender" sollen 250 Flugzeuge und etwa 10.000 Soldaten aus 25 der 31 NATO-Mitgliedsstaaten teilnehmen, teilte die Bundeswehr mit. Im Zentrum steht die Verlegung von US-Luftstreitkräften nach Europa, sagte der Inspekteur der Luftwaffe, Generalleutnant Ingo Gerhartz, am Mittwoch in Berlin: "Wir sind ein defensives Bündnis, und so ist auch diese Übung defensiv ausgelegt. Wir fliegen hier keine Szenarien offensiver Art in irgendeiner Art und Weise. Diese Übung ist gegen niemanden gerichtet. Es ist eine defensive Übung, um zu zeigen, dass dieses Bündnis ist in der Lage, sich zu verteidigen, wenn es sein müsste." Das Manöver soll bis zum 23. Juni laufen. Unter Führung der Luftwaffe wird es zahlreiche Übungseinsätze geben – 2000 Flüge sind geplant. Vor allem im deutschen, niederländischen und tschechischen Luftraum werden die Militärmaschinen üben. Mögliche Einschränkungen im zivilen Luftverkehr und auch erhöhter Fluglärm sei ein vertretbares und notwendiges Übel, sagte Gerhartz: "Ich weiß, es könnte zu Einschränkungen kommen im Bereich des zivilen Luftverkehrs. Ähm, ja, und bei dem Thema Fluglärm, wir haben natürlich eine höhere Intensität dort, wo wir fliegen werden. Aber da sage ich auch, wir fliegen in zehn Tagen von 365 Tagen im Jahr. Wir werden die Übung abschließen, bevor die Schulsommerferien in Deutschland beginnen werden. Und wenn ich das Verhältnis sehe, zehn Tage von 365, damit am Ende des Tages wir in diesem Land auch noch in Frieden und Freiheit leben können, dann denke ich mal, ist das jetzt schon das richtige Zeichen, was wir senden müssen." Die Planungen für "Air Defender" begannen bereits 2018. Man habe damals unter dem Eindruck der völkerrechtswidrigen Krim-Besetzung durch Russland gestanden, sagte der Luftwaffen-Inspekteur. Es sei klar gewesen, dass sich die Nato wieder mehr auf Landes- und Bündnisverteidigung konzentrieren müsse.