Papst Franziskus hat am Sonntag in Kanada eingetroffen. Es wird erwartet, dass das Oberhaupt der katholischen Kirche um Entschuldigung bittet für das, was kirchliche Mitarbeiter indigenen Kindern angetan hatten.
Video Papst will um Entschuldigung bitten

STORY: Er selbst hat es als "Pilgerreise der Buße" bezeichnet. Am Sonntag ist Papst Franziskus am Flughafen von Edmonton in Kanada begrüßt worden. Im Mittelpunkt seiner Reise soll eine Entschuldigung stehen. Und zwar dafür, dass im Namen der römisch-katholischen Kirche indigene Kinder in zumeist kirchlich geführten Internatsschulen ausgehungert, geschlagen und sexuell missbraucht wurden. Die kanadische Wahrheits- und Versöhnungskommission hatte in diesem Zusammenhang von einem "kulturellen Völkermord" gesprochen. Die kanadische Regierung hat bereits eingeräumt, dass es an den Schulen körperlichen Missbrauch und sexualisierte Gewalt gab. Kanada zahlte eine Milliardenentschädigung, die an indigene Gemeinschaften überwiesen wurde. Der Papst wird auf seiner Reise mehrfach mit Vertretern von indigenen Völkern zusammentreffen. Zudem wird der 85-Jährige mehrere Predigten und Ansprachen halten und zwei Messen lesen. Franziskus ist in Kanada persönlich sehr beliebt, insbesondere bei den Katholiken, die laut der letzten Volkszählung 32 Prozent der Bevölkerung ausmachen. Die Eintrittskarten für seine kostenlosen Veranstaltungen waren innerhalb von Minuten vergriffen.