Rund fünfeinhalb Monate nach der tödlichen Messerattacke in einem Regionalzug bei Brokstedt in Schleswig-Holstein hat am Freitag der Prozess gegen den mutmaßlichen Täter begonnen.
Video Prozessauftakt im Fall der Messerattacke von Brokstedt

STORY: Am Freitag hat in Itzehoe der Prozess wegen der tödlichen Messerattacke in einem Regionalzug bei Brokstedt in Schleswig-Holstein begonnen. Dem Angeklagten Palästinenser wird Mord in zwei Fällen und versuchter Mord in vier Fällen vorgeworfen. Die Tat im Januar in einem Regio-Zug von Kiel nach Hamburg hatte bundesweites Aufsehen erregt. Laut Anklage soll es sich bei sämtlichen Opfern des mutmaßlichen Täters um Fahrgäste des Regionalzuges gehandelt haben. Sie seien von dem Angriff vollkommen überrascht worden. Nach Einschätzung der Staatsanwaltschaft habe der Angeklagte aus Verärgerung über seine ungeklärte persönliche Situation gehandelt. Das Messer habe er zuvor in einem Supermarkt entwendet. Die Staatsanwaltschaft sieht die Mordmerkmale Heimtücke und niedrige Beweggründe als erfüllt an. Medienberichten zufolge beteuerte der Angeklagte am ersten Verhandlungstag seine Unschuld. In dem Prozess wird es auch darum gehen, ob er zum Zeitpunkt seiner Tat schuldfähig war. Nach Angaben seiner Verteidigung leide er unter einer psychischen Erkrankung. Sollte das Gericht ihn verurteilen, droht ihm eine lebenslange Haftstrafe. Das Verfahren ist zunächst bis zum Ende des Jahres geplant.