Am französischen Nationalfeiertag 2016 hatte ein Attentäter mit einem Lastwagen 86 Menschen getötet. Am Montag begann der Prozess gegen mehrere mutmaßliche Unterstützer.
Video Prozessbeginn sechs Jahre nach Nizza-Attentat

STORY: Fotos der 86 Menschen, die ums Leben kamen, als ein Angreifer am Nationalfeiertag 2016 im südfranzösischen Nizza einen Lastwagen gezielt über etwa zwei Kilometer durch die Menge steuerte. Hunderte weitere erlitten Verletzungen. Auch Jean-Claude Hubler schaute sich damals, in der Nacht des 14. Juli, das traditionelle Feuerwerk auf der Promenade des Anglais an. Noch sechs Jahre später sind die Eindrücke präsent, er selbst blieb zumindest körperlich unverletzt. "Ich hielt die Hand einer Frau, bis sie verstarb. Es war hart, danach deckte ich Tote zu. Neben mir war ein Vater, der sich um die Überreste seiner getöteten Tochter kümmerte. Weiter dahinter versuchte eine Krankenschwester, bei jemandem eine Blutung zu stillen. Eins folgte auf das Nächste." Am Montag begann in Paris der Prozess gegen mehrere Angeklagte im Zusammenhang mit der Tat, die der sogenannte Islamische Staat im Anschluss für sich reklamierte, ohne allerdings eine direkte Verbindung zu dem 31-jährigen gebürtigen Tunesier zu belegen, der den Lastwagen fuhr und der vor Ort von der Polizei erschossen wurde. Den sieben Männern und einer Frau drohen Haftstrafen zwischen fünf Jahren und lebenslänglich. Laut Anklage sollen sie bei der Vorbereitung des Anschlags geholfen haben, indem sie den Attentäter beispielsweise bei der Beschaffung von Waffen und Truck unterstützten. Jean-Claude Hubler, der einer Organisation für die Opfer von Nizza vorsitzt, sagt, vielen Angehörigen, vielen Familien falle es nach wie vor schwer, ihre Leben nach vorne gerichtet weiterzuführen. Manche von ihnen erhofften sich von dem Prozess eine psychologisch positive Wirkung. Andere hingegen seien wütend, dass der Attentäter nicht mehr zur Verantwortung gezogen werden könne. Denn der sei ja tot. Mit einem Urteil wird zum Jahresende gerechnet.