Rund 30 Millionen Wahlberechtigte waren am Sonntag aufgerufen, ein neues Parlament zu bestimmen.
Video Regierende PiS in Polen vorne - aber Regierungswechsel möglich

STORY: In Polen liegt die national-konservative Partei PiS (Recht und Gerechtigkeit) von Ministerpräsident Mateusz Morawiecki bei der mit Spannung erwarteten Parlamentswahl vorne. Trotzdem könnte es zu einem Regierungswechsel kommen. In ersten Prognosen kam die PiS auf 36,8 Prozent der Stimmen. Sie kann damit mit 200 der 460 Sitze im Parlament rechnen, hat also keine Mehrheit. Eine Schlüsselrolle dürfte nun Oppositionsführer Donald Tusk einnehmen. Das liberal-konservative Wahlbündnis Bürgerkoalition von Tusk kommt laut Prognose auf 31,6 Prozent der Stimmen und kann auf 163 Sitze hoffen. Gemeinsam mit den Parteien "Der Dritte Weg" und "Die Neue Linke" könnte es für eine Mehrheit reichen. Tusk sagte, die Demokratie habe gewonnen, und die PiS werde aus dem Amt entfernt. Er sei in seinem Leben noch nie so glücklich gewesen. Tusk hatte versprochen, das Verhältnis zur EU wieder zu verbessern. Es ist seit Jahren stark belastet durch Streit zur Justizreform, zu Rechten von Homosexuellen sowie wegen Migrationsfragen. Rund 30 Millionen Wahlberechtigte waren am Sonntag aufgerufen, ein neues Parlament zu bestimmen. Wegen des Krieges im Nachbarland Ukraine und steigender Flüchtlingszahlen galt der Urnengang als Richtungswahl. Polen kommt bei der Unterstützung der Ukraine eine wichtige Rolle zu. Der Wahlkampf war geprägt vom Thema Migration und Attacken auf die EU und Deutschland.