Bei dem Brandanschlag auf das Zweifamilienhaus der türkischstämmigen Familie Genc am 29. Mai 1993 starben drei Kinder in den Flammen und zwei Frauen, die ihren Verletzungen nach einem Sprung aus dem Fenster erlagen. Der Anschlag löste eine Welle der Empörung aus. Am Montag jährt sich das Attentat zum 30. Mal.
Video Solingen-Gedenken: "Ich nenne das Terror"

STORY: Der Brandanschlag auf das Haus der türkischstämmigen Familie Genc am 29. Mai 1993 in Solingen und die fünf Opfer des Anschlages sind zu einem Symbol und zugleich einer Mahnung für die Auseinandersetzung mit Fremdenfeindlichkeit und Ausländerhass in Deutschland geworden. Am Montag jährt sich das Attentat zum 30. Mal. Bei dem Brandanschlag auf das Zweifamilienhaus starben drei Kinder in den Flammen und zwei Frauen, die ihren Verletzungen nach einem Sprung aus dem Fenster erlagen. Drei weitere Kinder mussten mit lebensgefährlichen Verletzungen im Krankenhaus behandelt werden. Der Anschlag löste unter türkischstämmigen Einwanderern in Deutschland und in der Türkei eine Welle der Empörung aus. Bundespräsident Frank Walter Steinmeier schlug bei der Gedenkveranstaltung für die Opfer des Brandanschlags den Bogen von damals zu heute. "Viel zu lange saß unser Land der durch nichts gestützten, aber ständig wiederholten Behauptung auf, es seien verblendete Einzeltäter, die ihr Unwesen treiben." "Ich nenne das Terror. Und dieser rechte Terror ist verantwortlich für die Toten hier in Solingen. Diesen rechten Terror gab es vor Solingen. Es gibt den nach Solingen. Es gibt eine Kontinuität von rechtsextremer Gewalt in unserem Land." "Und jeder Mensch muss in unserem gemeinsamen Land in Sicherheit und Frieden leben können. Und der Staat muss besonders diejenigen schützen, die ein höheres Risiko haben, zum Opfer zu werden. Dafür muss er alles., dafür muss er noch mehr tun. Ich bin fassungslos, wenn ich höre, dass einzelne Angehörige von Sicherheitsbehörden, die rechtsextreme Anschläge verhindern sollen, sich in rechten Gruppen organisieren. Das können und das dürfen wir nicht dulden." Ein Gedenkort erinnert in Solingen der Opfer des Anschlags.