9-Euro-Ticket, das sogenannte Dienstwagen-Privileg und eine Übergewinnsteuer - der Bundesfinanzminister schien am Samstag einen guten Lauf zu haben - zumindest beim Beantworten von Bürgerfragen auf dem Gelände seines Ministeriums.
Video Tag der offenen Tür: Lindner stellt sich kritischen Fragen

STORY: Tag der offenen Tür im Bundesfinanzministerium Christian Lindner (FDP), Bundesfinanzminister "Ja, aber ist schon nett, wie ich mich hier annähern kann. Ich habe bei Herrn Plasberg mal gelernt, man soll das Mikrofon nie aus der Hand geben." "Ich reiße es der Macht aus der Hand." "Ich habe ein Angebot an Sie. Sie bekommen zwei Minuten das Mikrofon, sagen Ihren Punkt. Danach stören Sie die Veranstaltung nicht weiter. Okay." "Wir stehen hier, weil wir der Meinung sind, dass das 9-€-Ticket eine super Subvention für die Leute ist, die es wirklich brauchen. Im Gegensatz zu Subventionen für Dienstwagen und Autos, Kerosin, Steuerfreiheit und ähnliche Dinge. Und unsere Frage wäre: Warum führen wir nicht in Deutschland, also warum führen sie nicht in Deutschland eine Gewinnsteuer ein, wie das viele andere europäische Länder schon vorgemacht haben? " "Erstens das 9 € Ticket. Das war ja eine Idee meines Parteikollegen Volker Wissing, dem Verkehrsminister. Der hat das entwickelt, dieses 9-€-Ticket, und das war von Anfang an eine befristete Maßnahme. Aber man muss jetzt die richtigen Schlussfolgerungen daraus ziehen, denn ich glaube, man kann etwas aus dem 9 € Ticket lernen. Was man lernen kann, ist, dass in Deutschland bisher der Nahverkehr viel zu kompliziert ist." "Da entgeht dem Staat kein Geld. Wie gesagt, es gibt Gerichtsurteile, Studien. Alle meine Vorgänger haben das gemacht. Dienstwagen Privileg abzuschaffen, wie Sie das nennen, führt nur dazu, dass 6,5 Millionen Deutsche ein Fahrtenbuch führen müssen und die Finanzverwaltung das alles kontrollieren muss. Also Papierkrieg, ohne dass wir einen € mehr im Staatshaushalt haben." "Von wegen Fakten ausblenden, die Ihnen nicht in den Kram passen, sind Sie doch der größte Meister." "Also, können wir ganz nüchtern miteinander besprechen. Bei den Dienstfahrzeuge gibt es nur Plug-in-Hybride und Elektrofahrzeuge, die privilegiert sind. 0,5 Prozent ist der Steuersatz pro Monat, wenn man einen Hybrid als Dienstwagen hat. 0,25 Prozent beim Elektrofahrzeug. Das macht eine Milliarde in der Summe aus. Vier Milliarden Dienstwagen-Privileg, stimmt nicht, wie ich Ihnen eben gesagt habe. Die 1-Prozent-Regel ist keine Steuererleichterung, sondern nur eine Erleichterung von Bürokratie." "Wie soll Ihr Gesetz zu mehr sozialer Gerechtigkeit führen?" "Zunächst mal ist das Ziel des Inflationsausgleichsgesetzes nicht Entlastung, sondern das Ziel meines Inflationsausgleichsgesetzes ist die Verhinderung von Belastung."