Tausende Menschen wurden aus der afghanischen Hauptstadt Kabul ausgeflogen.
Video Tote bei Anti-Taliban-Protesten

Bei Anti-Taliban-Protesten in der afghanischen Stadt Dschalalabad sind am Mittwoch mindestens drei Menschen getötet und mehr als ein Dutzend verletzt worden. Das berichteten zwei Augenzeugen und ein früherer Polizeivertreter. Die Taliban hätten das Feuer eröffnet, als Einwohner der Stadt auf einem Platz versuchten, die Landesflagge zu hissen. Die Taliban in Dschalalabad - 150 Kilometer östlich der Hauptstadt Kabul - sprachen von einigen Unruhestiftern. Im Umfeld der Miliz hieß es, es habe einen Toten gegeben. Ein früherer Polizeivertreter sagte, es gebe vier Tote und 13 Verletzte. Es war nicht möglich, die Angaben zu den Toten zu überprüfen. Die radikal-islamischen Taliban hatten versprochen, nach der Machtübernahme im Land an Frieden interessiert zu sein. Zahlreiche Menschen fürchten aber ihre Rache. Westliche Länder flogen deswegen Tausende Menschen aus. Weil die Landesgrenzen geschlossen sind, bleibt momentan als einziger Fluchtweg nur der Flughafen in Kabul. Die Wege zum Flughafen werden allerdings scharf kontrolliert. Taliban-Kämpfer feuern in Kabul am Mittwoch nach Angaben der Islamisten Warnschüsse in die Luft, um eine Menschenmenge am Flughafen auseinanderzutreiben. Laut Bundesverteidigungsministerium wurden bislang über 450 schützenswerte Personen aus Afghanistan ausgeflogen. Weitere Flüge der Bundeswehr seien in Planung. Das Bundeskabinett hatte am Mittwoch dem Mandat für einen befristeten Afghanistan-Einsatz zur Evakuierung von Deutschen und Ortskräften, die der Bundeswehr in den vergangenen Jahren geholfen hatten, zugestimmt.