South Lakes Safari Zoo 500 Tiere tot – Zoo in England droht die Schließung

Dem South Lakes Safari Zoo in England droht die Schließung
Der South Lakes Safari Zoo im englischen Cumbria. Zoomitarbeiter erzählten, sie seien angewiesen worden, die Entsorgung der Kadaver geheimzuhalten.
© Picture-Alliance
In einem englischen Tierpark sind in den vergangenen vier Jahren mehrere Hundert Tiere verstorben. Jetzt droht dem Zoo die Schließung. Unfassbar: Einige Tiere wurden eingeschläfert, obwohl sie gar nicht krank waren.

Es sind erschütternde Bilder, aufgenommen von Besuchern des South Lakes Safari Zoos im englischen Cumbria. Sie zeigen eine blutende Giraffe, die in ihrem Stall traurig den Kopf hängen lässt. Ein ausgemergeltes Känguru, welches völlig abgemagert in seinem Gehege liegt. Und Pinguine in einem trotstlosen Betonbecken ohne Wasser. Unglaublich: 500 Tiere sollen in den vergangenen Jahren verendet sein. Jetzt droht dem Tierpark die Schließung.

Jaguar fraß seine eigene Pfote

"Die Bedingungen, unter denen diese Tiere gehalten werden, ist offen gesagt abstoßend und führte unmittelbar zum Tod einiger Tiere", hieß es am Mittwoch in dem Bericht. Allein im vergangenen Jahr starben 123 Tiere, darunter eine Giraffe, die Zoomitarbeiter nach einem Kollaps einschläferten. Sie rutschte offenbar auf dem glitschigen Fußboden des Geheges aus. Bilder des toten Tieres deuteten zudem auf Mangelernährung als Ursache für den Zusammenbruch hin.

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Unter den toten Tieren sollen laut der englischen "Daily Mail" auch ein Jaguar sein, der seine eigene Pfote gefressen haben soll, sowie zwei zum Teil aufgegessene Schnee-Leoparden und ein Affe, der hinter einer Heizung eingeklemmt war. Außerdem erfor eine Pantherschildkröte, während eine Spornschildkröte an einem elektrischen Zaun einen tödlichen Stromschlag erlitt. Unfassbar: Sechs Löwenjunge wurden sogar eingeschläfert, weil das Gehege zu klein war - laut dem Gutachten waren sie vollkommen gesund. 

Tierpflegerin in Zoo von Tiger zu Tode gebissen

Insgesamt lebten 2016 mehr als 1600 Tiere im South Lakes Safari Zoo in Cumbria. Zoomitarbeiter erzählten den Experten, die das Gutachten erstellten, sie seien angewiesen worden, die Entsorgung der Kadaver geheimzuhalten.

Der Besitzer des Zoos im Nordwesten Englands, David Gill, soll jetzt nach Empfehlung der Experten strafrechtlich verfolgt werden. Den örtlichen Behörden empfohlen sie außerdem, den Zoo zu schließen. Die dort herrschenden Bedingungen lägen "weit unter den Standards, die ein moderner Zoo haben sollte". Die britische Tierschutzorganisation Captive Animal's Protection Society begrüßte die Empfehlungen.

Der Zoodirektor war zuvor bereits wegen der schlechten Behandlung seiner Mitarbeiter aufgefallen, was in dem Bericht ebenfalls erwähnt wurde. Im Juni vergangenen Jahres wurde Gill wegen des Todes einer Tierpflegerin zu einer Geldstrafe von umgerechnet rund 300.000 Euro verurteilt. Die Frau war 2013 von einem Sumatra-Tiger zu Tode gebissen worden.

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AFP
jek

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