Mit einem Notkaiserschnitt haben Ärzte das ungeborene Kind einer Schwangeren gerettet, die am Freitagabend bei einem Unfall auf der Autobahn 2 (Hannover-Magdeburg) nahe Helmstedt ums Leben gekommen ist. Das teilte ein Polizeisprecher am Samstagmorgen in Braunschweig mit. Über den Gesundheitszustand des Babys im siebten Schwangerschaftsmonat konnte er zunächst keine Angaben machen. Die 25-Jährige war als Beifahrerin mit ihrem Lebensgefährten in einem Auto unterwegs, als sie von dem umherwirbelnden Stützpfeiler einer Leitplanke getroffen wurde. Dieser war bei einem Unfall auf der Gegenfahrbahn abgerissen worden.
Das etwa 70 Zentimeter lange und 15 Kilogramm schwere Metallteil habe die Windschutzscheibe des Wagens des Paares mit großer Wucht durchschlagen, sagte der Polizeisprecher. Die Frau sei davon am Kopf getroffen worden und sofort tot gewesen. Ihr 35 Jahre alter Lebensgefährte wurde bei dem Unglück zwischen den Anschlussstellen Helmstedt-Zentrum und Helmstedt-Ost schwer an der Schulter verletzt.
Baby in Klinik entbunden
An der Unfallstelle kümmerten sich sofort ein zufällig anwesender Unfallchirurg und ein Sanitäter um das Paar aus Braunschweig. Die Schwangere wurde nach Angaben der Polizei umgehend mit einem Rettungswagen in das Krankenhaus Helmstedt gebracht. Dort konnten Mediziner ihr Kind lebend entbinden. Anschließend wurde es in eine Wolfsburger Klinik gebracht, wo es seither versorgt wird.
Zu dem auslösenden Unfall auf der Gegenfahrbahn kam es, als eine 25 Jahre alte Autofahrerin aus Frankreich die Kontrolle über ihrem Wagen verlor und in die Mittelleitplanke raste. Bei dem Aufprall wurden unter anderem acht Teile von Verankerungsstützen abgerissen, eines davon flog auf die Gegenfahrbahn und krachte in den entgegenkommenden Wagen. Die Französin und ihr 32 Jahre alter Beifahrer blieben bei dem Umfall unverletzt. Der Polizei sagte die Fahrerin, sie sei von einem Wagen abgedrängt worden. Diese Angaben konnten die Ermittler nach eigenen Angaben zunächst nicht bestätigen.