Die Geschichte um den französischen Bäckermeister und seinen obdachlosen Lebensretter fand letztlich doch kein Happy End. Eigentlich wollte Michel Flamant dem 37-jährigen Jerome Aucant seinen Laden für einen symbolischen Euro verkaufen - als Dankeschön dafür, dass der Mann, der seit 20 Jahren auf der Straße lebte, dem Bäcker Ende 2015 das Leben gerettet hatte. Doch nun kam alles anders. Weil Aucant am Telefon eine Journalistin als "Nutte" beschimpfte, zofften er und sein Gönner sich so sehr, dass Flamant den Obdachlosen wieder vor die Tür setzte. "Er war besoffen wie ein Schwein und hatte gekifft", wird der Bäcker von der Nachrichtenagentur AFP zitiert.
Ende 2015 war Flamant in seinem Laden zusammengebrochen. Aucant, der damals fast täglich zum Betteln vor dem Laden saß und oft vom Bäcker Croissant und Kaffee spendiert bekam, fand den stark übergewichtigen Mann auf dem Boden liegend. Der Bäcker hatte wegen eines defekten Ofens eine Kohlenmonoxidvergiftung erlitten, wie sich später herausstellte. Aucant rief den Notarzt und rettete dem 62-Jährigen damit das Leben.
Bäcker wollte Obdachlosem Laden vermachen
Zum Dank stellte der Bäcker den Obdachlosen in seiner Bäckerei an, führte ihn in das Handwerk ein und wollte ihm den Laden vermachen. Zuvor hatte er zwei Jahre vergeblich nach einem Nachfolger gesucht. Die Geschichte hatte zahlreiche französische und auch internationale Medien auf den Plan gerufen und weltweit Menschen gerührt.
Doch noch bevor das Geschäft unterschriftsreif wurde, zofften sich die beiden nun. "Als er aufgelegt hat, habe ich ihm erklärt, dass man so nicht mit einer Frau spricht. Da hat er angefangen mich zu beleidigen, also habe ich ihm gesagt, er soll seine Koffer packen." Als Entschuldigung habe Aucant vorgebracht, der "Druck der Medien" sei zu groß geworden, sagte der Bäcker. "Aber das entschuldigt nicht alles, und ich hatte ihn schon verwarnt."