Es ist der 18. Juni 1957 als die Swissair-Maschine DC-3 plötzlich ins Trudeln gerät und mit neun Besatzungsmitgliedern in den Bodensee stürzt. Alle der neun Männer sterben, nur fünf konnten damals geborgen werden. Jetzt, 68 Jahre später, können die Opfer womöglich ihre letzte Ruhe finden. Ausgestattet mit modernster Unterwasser- und Sonar-Technik untersucht ein Team findet des Schiffsbergevereins Romanshorn (Schweiz) am vergangenen Samstagnachmittag das Wrack der Swissair-Maschine DC-3. Bei der Bergung des Motors des abgestürzten Flugzeugs machen sie eine überraschende Entdeckung: In 210 Metern Tiefe finden sie sterbliche Überreste, womöglich von den Opfern des Absturzes 1957.
Sterbliche Überreste aus Bodensee sollen untersucht werden
Ein Tauchroboter hilft dem Team, den erstaunlichen Fund zu dokumentieren. Auch die Kantonspolizei Thurgau wird informiert. Die Entdeckung überrascht alle Beteiligten. "Die Situation im Trümmerfeld auf dem Grund des Sees ist chaotisch", berichtet Silvan Paganini vom Schiffsbergeverein. Eine Probe des mutmaßlichen Knochens wurde dem Institut für Rechtsmedizin in St. Gallen übergeben. Dort wird jetzt untersucht, ob es sich bei dem Fund tatsächlich um die sterblichen Überreste eines der vier Besatzungsmitglieder des Flugzeugabsturzes handelt.
So historisch und emotional der Fund auch ist, wirft er laut Paganini die Frage auf, wieso die Absturzstelle im Bodensee damals nicht gründlicher abgesucht wurde. Dennoch ist es ein bewegender Moment in der Geschichte der Schiffsbergung: "Mit dieser Entdeckung können vielleicht die Seelen ihre ewige Ruhe finden, und die Familien können nach Jahrzehnten abschließen." Der Verein will den Toten nun ein Denkmal setzen.