Mit einem Gottesdienst im Petersdom hat Papst Franziskus am Sonntag die Bischofssynode im Vatikan zur künftigen Ausrichtung der katholischen Kirche eröffnet. Bis zum 25. Oktober berät der Papst mit Bischöfen aus aller Welt über das künftige Familienbild der katholischen Kirche. Konkret geht es etwa um den Status wiederverheirateter Geschiedener in der Kirche und Lebenspartnerschaften unverheirateter Gläubiger.
Homosexueller Priester sorgte im Vorfeld für Aufruhr
Die Synode beginnt in angespannter Atmosphäre, nachdem am Samstag ein polnischer Priester, der bislang der einflussreichen Glaubenskongregation angehörte, seine Homosexualität öffentlich machte. Krzysztof Olaf Charamsa machte der Kirche schwere Vorwürfe und bezeichnete den Klerus als "überwiegend homosexuell und traurigerweise auch homophob". Zwar soll es bei der Synode auch um den Status Homosexueller in der katholischen Kirche gehen, einige Geistliche wollen das Thema aber ausklammern.
Eine Ende 2013 gestartete Umfrage zeigte, dass selbst viele treue Kirchgänger die offizielle katholische Lehre als wenig lebensnah einschätzen. In Deutschland und anderen westlichen Ländern forderten die Gläubigen einschneidende Reformen. Bei der Synode geht um die Frage, ob sich die Kirche an die Lebensrealität vieler Katholiken anpassen oder ihre bisherige Lehre beibehalten sollte.