Bei einem Brand in einem Gefängnis auf dem Amsterdamer Flughafen Schiphol sind elf Menschen ums Leben gekommen. 15 weitere Menschen seien verletzt worden, berichteten niederländische Medien unter Berufung auf Angaben des Justizministeriums.
Die niederländische Polizei hatte zuvor von zehn Toten gesprochen. Das Feuer brach der Nachrichtenagentur ANP zufolge kurz nach Mitternacht aus. Es sei erst nach mehreren Stunden unter Kontrolle gebracht worden. In den Zellen sind der Polizei zufolge überwiegend mutmaßliche Drogenschmuggler untergebracht, aber auch illegale Einwanderer. Zum Zeitpunkt des Brandes saßen ANP zufolge rund 350 Menschen ein. Bei den Toten handle es sich um Gefangene. Mehreren Häftlingen gelang die Flucht. Die Brandursache war zunächst unklar.
Hilferufe nicht ernst genommen
Einer der Gefangenen sagte dem Fernsehsender NOS, die Aufseher hätten die Hilferufe der Häftlinge im ersten Moment nicht ernst genommen. "Sie machten die Tür nicht auf, sie ließen uns eingeschlossen. Unsere Kehlen fingen an zu schmerzen. Wir haben geschrien und getreten", sagte der nicht näher identifizierte Gefangene. Über die Nationalität der Todesopfer war zunächst nichts bekannt.
Das Feuer brach gegen Mitternacht aus und konnte erst drei Stunden später unter Kontrolle gebracht werden, wie niederländische Medien berichteten. Unter den Verletzten waren demnach mehrere Feuerwehrleute und Polizisten. Die überlebenden Häftlinge wurden in andere Zellen auf Schiphol oder in Städte in der Umgebung verlegt. Insgesamt waren in dem Gefängnistrakt 350 Personen inhaftiert, darunter auch Drogenkuriere. In dem Flügel, in dem das Feuer ausbrach, waren 43 Menschen untergebracht. Die Kapazität der Haftanstalt war erst 2002 erweitert worden. Der Gefängnistrakt auf dem viertgrößten Flughafen Europas ist mit einem drei Meter hohen Zaun und Stacheldraht umgeben.