Im atomaren Zwischenlager Gorleben ist es am Wochenende zu einem Defekt am Überwachungssystem eines Castor-Behälters gekommen. Es handele sich um ein meldepflichtiges Ereignis der Kategorie "Eilt", teilte das niedersächsische Umweltministerium am Sonntag mit. Nach einer ersten Störung am Samstag trat das Problem nach Wartungsarbeiten am Sonntag erneut auf. Der Betreiber, das Ministerium und Sachverständige untersuchen die Ursache.
Das Ministerium wurde am Samstag als zuständige Atomaufsicht von der Gesellschaft für Nuklear-Service (GNS) über die Störung informiert. Eine Ministeriumssprecherin betonte: "Zu keinem Zeitpunkt bestand die Gefahr der Freisetzung von Radioaktivität." Nach derzeitigem Erkenntnisstand sei das Ereignis in der internationalen INES-Skala in die Stufe "Null" einzuordnen. Der Castor-Behälter enthält 28 hochradioaktive Glaskokillen aus der Wiederaufbereitung in Frankreich.
Die Meldung wurde laut Ministerium durch einen elektrischen Defekt im Verbindungskabel zwischen dem Behälter und dem Behälter-Überwachungssystem des Zwischenlagers ausgelöst. Die defekten Bauteile seien im Beisein der Aufsichtsbehörde ausgetauscht worden. Zunächst schien die Betriebsstörung behoben zu sein, am Sonntagmorgen sei sie aber erneut aufgetreten.
In Gorleben lagern zurzeit laut Ministerium fünf Behälter mit abgebrannten Brennelementen sowie 86 Castor-Behälter mit Glaskokillen.