Als die Polizei Mittelfranken Statistiken über Gewaltdelikte gegen Polizisten veröffentlicht, macht ein Nutzer in den Kommentaren einen haltlosen Bezug auf die Zahl der Flüchtlinge in Deutschland - die Beamten wollen das so nicht stehen lassen.
Die Polizei Mittelfranken teilte am vergangenen Donnerstag auf Twitter die Statistiken zur Gewalt gegen Polizeibeamte in Mittelfranken im Jahr 2018. Demnach gab es im vergangenen Jahr 961 Gewaltdelikte gegen Polizisten und 1983 "geschädigte Polizeibeamte", von denen 362 verletzt wurden. In ihrem Tweet bemerkt die Polizei Mittelfranken: "Anstieg der Gewaltdelikte gegen unsere Kollegen in den letzten Jahren." Die Hauptursache bei Widerstandshandlungen sei Alkohol- und Drogenkonsum gewesen. Die Polizei wünsche sich ein "respektvolles Miteinander" und schließt mit dem Hashtag #wirfüreuch.
<blockquote class="twitter-tweet" data-width="540"><p lang="de" dir="ltr">Anstieg der <a href="https://twitter.com/hashtag/Gewaltdelikte?src=hash&ref_src=twsrc%5Etfw">#Gewaltdelikte</a> gegen unsere Kollegen in den letzten Jahren. Hauptursache bei Widerstandshandlungen ist der Alkohol- und Drogenkonsum.<br>Wir wünschen uns ein respektvolles <a href="https://twitter.com/hashtag/Miteinander?src=hash&ref_src=twsrc%5Etfw">#Miteinander</a>! <a href="https://twitter.com/hashtag/wirf%C3%BCreuch?src=hash&ref_src=twsrc%5Etfw">#wirfüreuch</a> <a href="https://t.co/zb9uY3OXkm">pic.twitter.com/zb9uY3OXkm</a></p>— Polizei Mittelfranken (@PolizeiMFR) <a href="https://twitter.com/PolizeiMFR/status/1172126924782673920?ref_src=twsrc%5Etfw">September 12, 2019</a></blockquote>
<script async src="https://platform.twitter.com/widgets.js" charset="utf-8"></script>
An dieser Stelle hat unsere Redaktion Inhalte von Twitter / X integriert.
Aufgrund Ihrer Datenschutz-Einstellungen wurden diese Inhalte nicht geladen, um Ihre Privatsphäre zu schützen.
Twitter-Nutzer kommentiert rassistisch
Ein Twitter-Nutzer nahm diese Zahlen zum Anlass für wilde Spekulationen aus der rechten Ecke: "Darüber darf die Polizei wahrscheinlich nicht reden", beginnt er seinen Kommentar auf die Statistik, "aber seit unsere 'Fachkräfte' hier sind vermute ich mal, machen auch ein erheblicher Teil dieser Menschen Übergriffe auf unsere Polizei aus". Wobei er mit den in Anführungszeichen markierten "Fachkräften" offenbar Flüchtlinge in Deutschland meint. Dann schreibt er noch: "Die Polizei muss das täglich neu 'ausbaden' mit dieser Politik ..."
Polizei: "Wir können ganz offen darüber reden..."
Die Polizei Mittelfranken wollte das nicht so stehen lassen und antwortet mit einem weiteren Tweet: "Wir können ganz offen darüber reden", schreiben die Beamten, rückbeziehend auf die Annahme, dass die Polizei darüber "wahrscheinlich nicht reden" dürfe. "Der größte Anteil ist männlich, weiß, deutsch und stark alkoholisiert."
<blockquote class="twitter-tweet" data-width="540"><p lang="de" dir="ltr">Wir können ganz offen darüber reden. Der größte Anteil ist männlich, weiß, deutsch und stark alkoholisiert.</p>— Polizei Mittelfranken (@PolizeiMFR) <a href="https://twitter.com/PolizeiMFR/status/1172143959742844930?ref_src=twsrc%5Etfw">September 12, 2019</a></blockquote>
<script async src="https://platform.twitter.com/widgets.js" charset="utf-8"></script>
An dieser Stelle hat unsere Redaktion Inhalte von Twitter / X integriert.
Aufgrund Ihrer Datenschutz-Einstellungen wurden diese Inhalte nicht geladen, um Ihre Privatsphäre zu schützen.
Die Antwort der Polizei auf den Kommentar aus der rechten Ecke findet in den sozialen Netzwerken viel Zuspruch: über 5000 Likes und 1200 Retweets gibt es für die Reaktion. In den Kommentaren darunter werden die Beamten gefeiert: "Dumm gelaufen, er hatte wohl den gefakten Zahlen seiner rechten Blase geglaubt", schreibt ein Nutzer. Ein anderer: "Danke, dass ihr uns täglich vor solchen Typen beschützt" oder: "BAM, in your face."