Seit 28 Jahren arbeitete Aidan M. für Ryanair, 2020 stieg er zum Chefpiloten auf – für einen Piloten die höchste Karrierestufe. Nun hat er seinen Job verloren. Laut einem Bericht der englischen Zeitung "Independent" wurde er wegen sexueller Belästigung entlassen.
M. soll laut des Artikels acht jungen Kolleginnen nachgestellt haben und ihnen Nachrichten mit anzüglichen Kommentaren geschickt haben. So habe er einer Frau geschrieben, sie habe einen "tollen Körper" und ihren Hintern kommentiert. Darüber hinaus soll er um Fotos gebeten haben und sich nach dem Beziehungsstatus der Kolleginnen erkundigt haben. Eine anonyme Beschwerde führte zu einer internen Untersuchung, die schließlich mit der Entlassung des Chefpiloten endete.
Ryanair feuert Piloten nach unangemessenem Verhaltens
Gegenüber den Mitarbeitenden begründete Ryanair den Schritt mit "einem Muster wiederholten unangemessenen und inakzeptablen Verhaltens gegenüber einer Reihe weiblicher Piloten", das M. an den Tag gelegt habe. Neben den sexistischen Nachrichten soll M. seine Position auch dazu genutzt haben, um Flugpläne zu ändern, damit er regelmäßig mit den gleichen Pilotinnen im Einsatz sein konnte. Dieses unangemessene Verhalten kostete ihn den Job. Laut "Financial Times", die ebenfalls über den Fall berichtete, kann der entlassene Chefpilot innerhalb von sieben Tagen Einspruch gegen seine Demission einlegen.
In einem internen Statement gegenüber den Mitarbeitenden erklärte das Unternehmen, es lege Wert auf eine "sichere Umgebung" für sein Personal. Ryanair ist die Fluggesellschaft mit den meisten Passagieren in Europa. Die Airline rechnet in diesem Jahr mit 186 Millionen Fluggästen.
Quellen: "Independent" / "Financial Times" / "Guardian"

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