Italien Säureattacke auf Schönheitskönigin: Richter spricht Ex-Freund schuldig

Gessica Notaro nach dem Säureangriff: Im April zeigte sie im italienischen Fernsehen zum ersten Mal ihr Gesicht
Gessica Notaro nach dem Säureangriff: Im April zeigte sie im italienischen Fernsehen zum ersten Mal ihr Gesicht 
© Maurizio Brambatti/ANSA/AP/Picture Alliance
Gessica Notaro hat zwei Leben. In ihrem ersten war sie Schönheitskönigin, hatte einen Freund, der sagte, dass er sie liebe. Am 10. Januar schüttete ihr wohl dieser Mann Säure ins Gesicht - und Notaros Leben begann neu. Jetzt wurde ihr Ex-Partner verurteilt.

Die Säureattacke auf die ehemalige Schönheitskönigin Gessica Notaro sorgte Anfang des Jahres über die Grenzen Italiens hinaus für Schlagzeilen: Edson T., der Ex-Freund der hübschen Italienerin, soll Notaro am 10. Januar aufgelauert und Säure ins Gesicht geschüttet haben. Angeblich soll der Mann mit der Trennung nicht zurechtgekommen sein, berichten damals italienische Medien.

Gessica Notaros Leben änderte sich an diesem Tag schlagartig: In vielen Operationen konnte ihr Augenlicht gerettet werden, doch die Haut in ihrem Gesicht ist noch heute sehr empfindlich, über dem linken Auge trägt sie eine Klappe. „Ich werde wieder dieselbe sein“, versprach Notaro in einer TV-Sendung im April, als sie zum ersten Mal ihr Gesicht öffentlich enthüllte. „Auch wenn ich noch Jahre nicht unverhüllt in die Sonne schauen kann.“ Und weiter: „Ich verzeihe Eddy nicht, ich werde ihm nie verzeihen. Aber ich hasse ihn nicht.“

Richter verurteilt Edson T. zu zehn Jahren Haft

Im Laufe des Jahres sagte Notaro wiederholt in einem Gerichtsverfahren gegen ihren Ex-Partner aus. "Er war die größte Liebe meines Lebens", erklärte sie in einer ersten Anhörung - dann erzählte sie von T.s angeblicher Untreue, warum sie dennoch bei ihm blieb und sich am Ende doch von ihm trennte. Daraufhin soll ihr Ex-Partner zur Säure gegriffen haben.

Am Freitag wurde Edson T. in einem verkürzten Verfahren zu einer Gefängnisstrafe von zehn Jahren verurteilt. Zudem soll der 29-Jährige Schadenersatz in Höhe von 230.000 Euro an Notaro entrichten und nach Abbüßen der Strafe aus Italien ausgewiesen werden.

"Wir sind mit der Urteil zufrieden", wird Fiorenzo Alessi, Anwalt von Gessica Notaro, in einem Bericht der Mailänder Zeitung "Corriere della Sera" zitiert. "Ich habe mit so einem Urteil gerechnet", sagte Notaro einem Bericht von "La Repubblica" zufolge unmittelbar nach der Urteilsverkündung. "Aber er hat mich zerstört, ich weiß nicht, ob ich das überstehe. Ich denke, dass man mehr in die Prävention investieren muss - man muss die Opfer früher schützen." T. soll Notaro bereits vor dem Angriff nachgestellt haben. Die Anwälte von Edson T. wollen gegen das Urteil vorgehen: Ihr Mandant beteuerte bis zum Schluss seine Unschuld.

pg

PRODUKTE & TIPPS

Kaufkosmos