Der tödliche Schützenfestunfall im sauerländischen Marsberg ist nach Verbandseinschätzung ein "tragischer Einzelfall". "Es ist schon sehr lange her, dass einmal ein Kanonenrohr geborsten ist. Dabei wurde niemand verletzt", sagte der Sprecher des Bundes der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften (BHDS), Rolf F. Nieborg, am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur. In Marsberg war am Samstag der Schützenkönig von umherfliegenden Metallteilen tödlich getroffen worden, nachdem Böllerkanonen dem Druck nicht standhielten.
Regelmäßige Wartung ist Pflicht
Der Verband verfüge über keine Informationen zur Unfallursache in Marsberg. Grundsätzlich bestehe die Gefahr, dass es eine Materialermüdung gebe, die von außen schwer zu erkennen sei. "Deshalb müssen solche Geräte regelmäßig gewartet und kontrolliert werden. Der Wartungstermin ist alle fünf Jahre bei den Beschussämtern in NRW. Bei Beschuss müssen auch Sicherheitsabstände eingehalten werden", erläuterte der Sprecher des BHDS weiter.
Der BHDS ist der Dachverband von 1700 Bruderschaften mit etwa 400.000 Schützen und Familienangehörigen in den Bundesländern Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz sowie in Teilen Thüringens. Daneben gibt es weitere Verbände für Sportschützen. Die Schützenbruderschaft in Niedermarsberg, einem Ortsteil von Marsberg, gehört zum eigenständigen Sauerländischer Schützenbund.