Seit 4. Juli vermisst Zerstückelt in der Gefriertruhe: Thailändische Polizei findet offenbar Leiche von vermisstem Deutschen

Die bei Facebook geteilte Vermisstenanzeige bietet eine Belohnung für Hinweise auf das Verbleiben des Deutschen Hans-Peter M.
Die bei Facebook geteilte Vermisstenanzeige bietet eine Belohnung für Hinweise auf das Verbleiben des Deutschen Hans-Peter M.
© Vermisstenanzeige
Seit einer Woche wurde der Deutsche Hans-Peter M. in Thailand vermisst. Jetzt hat die Familie womöglich traurige Gewissheit: Er soll das Opfer eines brutalen Verbrechens geworden sein, wie mehrere Medien übereinstimmend berichten.

Eine Woche lang suchte seine Familie den in Thailand lebenden Deutschen Hans-Peter M. Am Montag fand die lokale Polizei nun offenbar seine Leiche. Der Vermisste wurde womöglich das Opfer eines Verbrechens. Nun verdächtigt die Polizei drei andere Deutsche.

Das berichten mehrere lokale Medien und auch die "Bild". "Pattaya News" zufolge wurde die Leiche am Montag Abend (Ortszeit) in einer Gefriertruhe eines Mietshauses entdeckt. Sie soll Gerichtsmedizinern zufolge zerteilt und in mehreren schwarzen Plastiksäcken verteilt worden sein, berichtet die Zeitung. Die Polizei war demnach durch Aufnahmen von Überwachungskameras auf das Haus gestoßen, nachdem ein Pickup die Gefriertruhe durch die Stadt transportiert hatte. Die Aufnahmen zeigen auch einen europäisch aussehenden Mann, der neben der Truhe sitzt.

Drei Deutsche unter Mordverdacht

Die Polizei ermittelt nun wegen Mordes unter anderem gegen drei deutsche Staatsbürger, die mit M. bekannt gewesen sein sollen. Zwei von ihnen sollen das Haus bewohnen, in dem die Leiche gefunden wurde. Die beiden wurden Nachbarn zufolge bereits am Sonntag, also noch vor dem Leichenfund, von der Polizei verhört. Sie sollen die Aussage verweigert haben, meldet das deutschsprachige Lokalmedium "Der Farang". Bei der Durchsuchung sollen die beiden nicht anwesend gewesen sein, berichtet "Pattaya News" unter Berufung auf Aussagen der Nachbarn.

Weitere Details, inklusive möglichen Haftbefehlen, sollen nach Angaben der Polizei im Laufe des Dienstages bekannt gegeben werden.

Nach Geschäftstermin verschwunden

Wie "Pattaya News" aus Polizeikreisen erfahren haben will, soll der Tod des Deutschen mit seinen Immobiliengeschäften in Thailand zusammenhängen. Er habe sich nach Erkenntnissen der Behörden geschäftlich mit einer Deutschen getroffen, berichtet "Pattaya News". M. soll aus dem Meeting noch eine SMS an seine Ehefrau geschickt haben. Dann verschwand er spurlos. Kurz darauf sollen nach Angaben der Zeitung zwei Millionen Baht (etwa 52.000 Euro) von M.s Konto ins Ausland überwiesen worden sein.

Dass der Deutsche einem Verbrechen zum Opfer gefallen ist, war bereits seit mehreren Tagen vermutet worden. Die Polizei hatte letzte Woche M.s Mercedes auf einem Supermarkt-Parkplatz gefunden, knapp 230 Kilometer von seinem Wohnort Pattaya entfernt. Der Wagen war nach Erkenntnissen der Beamten chemisch gereinigt worden, "um Beweise zu vernichten." Die Familie hatte sich in einem Facebook-Aufruf an die Öffentlichkeit gewandt, hatte drei Millionen Baht Belohnung für Hinweise geboten. Mit Surachate "Big Joke" Hakparn hatte sich einer der bekanntesten Polizisten des Landes dem Fall angenommen.

mma

PRODUKTE & TIPPS