In einigen Bundesstaaten der USA ist die Todesstrafe noch im Gesetz verankert und wird auch noch regelmäßig praktiziert. So auch in Nevada. Dort hat allerdings ein Gerichtsbeschluss dafür gesorgt, dass eine Exekution in letzter Sekunde gestoppt wurde. Der einfache Grund dafür: Der Pharmakonzern Alvogen will nicht, dass ihr Medikament Midazolam für die Hinrichtung von Menschen verwendet wird. Für die Staaten, die die Todesstrafe praktizieren, könnte der Beschluss zum Problem werden.
Todesstrafe schädigt Ruf der Unternehmen
Nur Stunden vor der Exekution des verurteilten Mörders Scott Dozier ordnete ein Bezirksgericht am Mittwoch an, ein für die Giftmischung benötigtes Mittel dürfe vorerst nicht zum Einsatz kommen. Richterin Elizabeth Gonzales gab damit dem Hersteller Alvogen recht, der die Strafvollzugsbehörde in Nevada verklagt hatte. Es gebe "Grund zu der Annahme, dass die Unternehmensreputation Schaden nimmt", erklärte die Richterin laut der Zeitung "Las Vegas Review-Journal".
Seit Jahren Probleme mit der Lieferung
Eine weitere Anhörung von Vertretern des Bundesstaats und des Unternehmens ist für September geplant. Das Unternehmen selbst teilte mit, die Verwendung seiner Produkte bei Hinrichtungen "nicht zu billigen".
Die USA haben seit mehreren Jahren Probleme bei der Beschaffung der für die Giftinjektionen verwendeten Mittel, weil Firmen sich weigern, die Betäubungsmittel zu liefern.