Die doppelte Naturkatastrophe in Indonesien - der Tsunami vor der Westküste Sumatras und der Ausbruch des Vulkans Merapi auf Java - hat schon mehr als 400 Menschen das Leben gekostet. Nach Angaben der Behörden werden nach der Flutwelle infolge eines Seebebens inzwischen 370 Leichen gezählt. Hunderte weitere Menschen werden noch vermisst. Die Rettungskräfte befürchten, dass viele von ihnen tot sind, da sie von der Flutwelle ins Meer gerissen wurden.
Der Vulkan Merapi, der fast 1300 Kilometer weiter östlich auf der Hauptinsel Java liegt, brach am Freitag (Ortszeit) wieder aus und schleuderte Aschewolken und Trümmerstücke in die Luft. Das Gebiet um den Vulkan wurde inzwischen aber weitgehend evakuiert. Der Vulkanausbruch kostete bislang 33 Menschen das Leben. Über neue Schäden oder Opfer wurde zunächst nichts bekannt.
"Gott sei Dank habe ich es geschafft, zu fliehen"
Bewohner, die sich der angeordneten Evakuierung der Gefahrenzone nördlich der Großstadt Yogyakartawidersetzt hatten, mussten sich in Sicherheit bringen. "Ich war gerade dabei, Futtergras für meine Kuh zu schneiden, als ich dieses donnernde Geräusch hörte, lauter als beim letzten Ausbruch", sagte Kastomo aus dem Dorf Umbulharjo. "Gott sei Dank habe ich es geschafft, zu fliehen."
Indonesien liegt im pazifischen "Feuerring" mit zahlreichen Vulkanen, in dem Verschiebungen von Erdplatten immer wieder zu Erschütterungen führen. Das folgenschwerste Beben der vergangenen Jahrzehnte ereignete sich im Dezember 2004 vor Sumatra und löste einen Tsunami aus, der rund um den Indischen Ozean 230.000 Menschen das Leben kostete. Das Beben am Montag entstand an derselben Verwerfungslinie.