Nach der Hitze der vergangenen Wochen erwarten uns ab dem Wochenende die Schattenseiten des Sommers: Tief Zeljko, das am Freitag als gewöhnliches Tiefdruckgebiet vor der Bretagne lag, werde sich zum Sturmtief entwickeln, sagt Meteorologe Christian Herold vom Deutschen Wetterdienst (DWD). Am Samstag werde Zeljkos Sturmfeld von Westen auf Deutschland treffen.
Vermutlich werde sich der Sturm während des Tages von West nach Ost über den Norden und die Mitte ausbreiten und in der Nacht zum Sonntag den Nordosten erreichen. Die Meteorologen erwarten Sturmböen um 80 Kilometern pro Stunde, vereinzelt auch schwere Sturmböen von über 90 Kilometern pro Stunde.
Überraschungen seien nicht ausgeschlossen: Es sei möglich, dass sich sogenannte Stacheljets bilden. Dabei wird in einem eng begrenzten Gebiet Luft aus großer Höhe in der Form eines Stachels nach unten gesaugt. In diesem Fall können Böen um 105 Kilometer pro Stunde auftreten.
"Für Juli, den Hochsommermonat, ist das eine völlig ungewöhnliche Entwicklung. So ein Sturmtief sieht man zu dieser Jahreszeit sehr selten", sagt Diplom-Meteorologe Dominik vom Wetterportal "wetter.net".
Spaziergänge und Autofahrten vermeiden
Obwohl Zeljko deutlich schwächer ausfällt als große Herbst- und Winterstürme, ist er gefährlich. Die Bäume stehen in vollem Laub und bieten dem Wind eine viel größere Angriffsfläche. "Spaziergänge und Zeltlager in Wäldern sollten in den betreffenden Gebieten am Samstag unbedingt vermieden werden", rät Christian Herold vom DWD. Selbst Autofahrten durch Laubwälder und Alleen könnten gefährlich werden.
Ab Sonntag beruhigt sich dann die Wetterlage. In der letzten Juliwoche wird es Wetterexperte Jung zufolge leicht wechselhaft mit überwiegend angenehmem Sommerwetter. Die Temperaturen erreichen am Tag 19 bis 26 Grad. Häufig zeigt sich die Sonne, jedoch kann es auch einzelne Schauer geben.