Auch nach fast 120 Jahren Forschung ist die Ursache der Alzheimer-Krankheit nicht klar. Es gibt Hypothesen über den Prozess, der zu dieser Demenz führt. Gemeint ist dabei vor allem die "sporadisch", also wie zufällig und vermehrt im höheren Alter auftretende Krankheit, die bis zu 99 Prozent der Fälle ausmacht. Daneben gibt es eine stark genetisch bestimmte und in jüngeren Jahren ausbrechende "familiäre" Form. Eine Heilung ist für beide nicht in Sicht, darum gelten ein paar Monate Stillstand des Verfalls bereits als therapeutischer Erfolg.
Der Stand der Alzheimer-Forschung
Für Schlagzeilen sorgten Arzneien, die mit Antikörpern jene Proteinklumpen im Gehirn attackieren, die viele Forschende im Blick haben: "Beta-Amyloid". Statistisch zeigen sich bei der Anwendung der Mittel in der Frühphase der Demenz Verbesserungen, im Alltag aber fallen diese kaum ins Gewicht. Die Nebenwirkungen können heftig sein, sodass die Europäische Medizin-Agentur eine Zulassung zunächst verweigerte. Inzwischen wurde sie aber nach einer Neubewertung des Risikos erteilt.
Ein einziges schädliches Eiweiß anzugreifen – besagtes Beta-Amyloid –, dürfte ohnehin nicht reichen. So richten sich etliche weitere Behandlungsansätze gegen ein zweites verdächtiges Protein namens "Tau". Wieder andere Methoden zielen auf gestörte Neurobotenstoffe oder auf Entzündungsprozesse im Hirn. Auch von außen wird das verlöschende Gehirn von Forschenden stimuliert, etwa mit Flackerlicht oder durch schwache elektrische Impulse, die im Tierversuch Hoffnung gemacht haben, so schädliche Proteine abbauen zu können. Rund 550 derartige klinische Studien stehen kurz vor dem Start. Etwa dreimal so viele Heilungsversuche wurden allerdings schon erfolglos abgeschlossen oder abgebrochen. Die Zahlen zeigen, wie schwer es ist, Licht ins Dunkel zu bringen. Hoffnung aber macht die Chance, dass man durch einen gesunden Lebensstil vorbeugt. Denn mit dem lässt sich offenbar eine "kognitive Reserve" aufbauen, die wie ein Puffer gegen den geistigen Verfall wirkt.
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