Zwischen Trabant und Wartburg hatte die DDR auch einige echte Vorzeigeprojekte im Verkehr aufzuweisen. Eines davon begann in den 1960er-Jahren mit dem schmucklos "VT 18.16" genannten Schnelltriebwagen der Deutschen Reichsbahn, wie die staatliche Bahn in der DDR auch weiterhin hieß.
Vom VT 18.16 wurden zwar gerade einmal acht Stück gebaut, die hatten es aber in sich: Rein technisch hätten die Wagen bis zu 160 Stundenkilometer schnell fahren können, nur die Bedingungen der Reichsbahn verhinderten das Ausfahren mit der Höchstgeschwindigkeit: Schneller als 120 km/h durfte bei der Reichsbahn kein Zug fahren. Für den VT 18.16 war das auch dank seiner innovativen und windschnittigen Form kein Problem.
30 Firmen arbeiten an Restaurierung der DDR-Züge
Nach mehr als 50 Jahren auf der Strecke sind von den acht VT 18.16 inzwischen nur noch drei Stück über und auch diese sind nur in Teilen erhalten. Einer davon soll aber bald wieder auf einer Strecke zwischen Berlin und der Tschechischen Republik auf die Fahrt gehen – davon träumen zumindest Bahn-Enthusiasten in Halberstadt.
DDR-Vorzeigezug: Alle Fotos von der Renovierung des VT 18.16

Damit der Plan auch wirklich aufgeht, arbeiten derzeit mehr als 30 Firmen an der Restaurierung der Lokomotive und ihrer fünf Waggons. Sie nehmen unter anderem die Bahn auseinander und bauen sie wieder zusammen, erneuern aber auch technische Details, die beim Bau noch nicht vorgesehen waren: Moderne Toiletten gehören dazu genauso wie ein Schließmechanismus an den Türen, damit man sie nicht während der Fahrt öffnen kann.
Berlin-Schönefeld in Bildern: Bürger, Bonzen und Billigflieger

Möglich wird der Wiederaufbau der Lok und ihrer Waggons auch durch die 2019 gegründete gemeinnützige GmbH SVT Görlitz: Zwar unterstützt der Bund die fünf Millionen Euro teure Renovierung mit vier Millionen und auch das Land Sachsen hilft mit 300.000 Euro. Die restlichen 700.000 Euro müssen die Bahn-Fans aber aus eigenen Mitteln aufbringen. Langfristig soll die VT 18.16 wieder selbst für ihr Geld arbeiten. Mindestens 50 Fahrten pro Jahr wären dafür notwendig, wie die SVT Görlitz schätzt.
Quelle: "Tag24"