Theodor Hildebrand & Sohn war eine Berliner Schokoladenfabrik, die vom Konditor Theodor Hildebrand im Jahr 1817 gegründet wurde. Später wurde die Produktion von seinen Söhnen und Enkeln weiterentwickelt. Die Firma produzierte unter anderen die "SCHO-KA-KOLA"-Schokolade, die 1936 bei den olympischen Spielen den Sportlern dank des enthaltenen Koffeins einen Leistungsschub geben sollte. Später wurde die koffeinhaltige Süßigkeit auch von Luftwaffenpiloten im Krieg eingenommen, um wach zu bleiben.
Sammelkarten und Sammelmappen
Bekannt wurde das Unternehmen aber schon im Jahr 1900. Die Schokoladenfabrik produzierte klebbare Sammelkarten, die den Schokoladenpackungen beigelegt wurden. Passend dazu gab es Sammelmappen, in welche die Aufkleber – heutzutage würden diese wohl als Sticker bezeichnet werden – eingeklebt werden konnten. Mit insgesamt zwölf verschiedenen Motiven, die die Zukunft der Menschheit in 100 Jahren zeigen sollten, war das Sammelalbum ein großer Erfolg. Die Motive auf den Karten zeigen fahrende Häuser, Unterseeboote, bewegliche Gehwege oder auch Luftschiffe. Einiges davon gibt es heute tatsächlich – in etwas abgewandelter Form.
Schokolade mit Methamphetamin
Vermutlich aus Unwissenheit, welche Nebenwirkungen solche Drogen mit sich bringen, brachte die Schokoladenfabrik Hildebrandt auch Pralinen heraus, die pro Stück mit 14 Milligramm Methamphetamin versehen waren. Mit den sogenannten "Hausfrauenpralinen" sollte den Frauen dabei "geholfen" werden, besser gelaunt und effektiver bei der Hausarbeit zu sein. Zudem galten die Schokoladenpralinen als Appetitzügler und halfen bei der Gewichtsabnahme. Heutzutage ist bekannt, dass Methamphetamine bei einer Einnahme über längere Zeit zu schweren Schäden an Magen, Nieren und Leber führen können. Die Zähne können davon faulen. Es kann zu Hautausschlägen, massiven Schlafstörungen und auch zu Herzrhythmusstörungen kommen. Dann doch lieber eine harmlose Tafel Nussschokolade ...