El Salvador Größter Vulkan ausgebrochen

Beim ersten Ausbruch des größten Vulkans El Salvadors seit 100 Jahren sind zwei Menschen getötet worden. Tausende mussten fliehen.

Der auch als Santa Ana bekannte Vulkan Ilamatepec spukte am Samstag heiße Gesteinsbrocken, Asche und Wasserdampf in die Luft. Eine massive Rauchwolke stieg mehr als 16 Kilometer hoch über dem Vulkan auf, der seit 1904 nicht mehr ausgebrochen war. Zwei Menschen wurden nach Angaben der Regierung unweit der kleinen Gemeinde Palo Campana nahe des Kraters unter einem Erdrutsch begraben. Mehrere Häuser seien zerstört worden.

"Ich habe alles verloren", sagte eine 73-jährige Anwohnerin, deren Haus von glühenden Felsbrocken in Brand gesetzt wurde, als sie gerade das Frühstück zubereitete. "Ich habe kein Geld, nichts, nur meine Kinder und meinen Mann". Ein zwölfjähriger Junge suchte verzweifelt nach seinen Eltern. "Ich habe Angst. Ich sah große Steine herunterfallen und einer rauchte."

Die Regierung rief die höchste Sicherheitsstufe aus und brachte bis zum Nachmittag mehr rund 7000 Menschen aus der Gefahrenzone. "Das Wichtigste ist, die Menschen zu retten", sagte Präsident Tony Saca Reportern. Häuser und Autos waren von einer dicken Ascheschicht bedeckt. Auch einige Kaffee-Plantagen wurden beschädigt. "Ganz sicher wurden viele Bäume verbrannt", sagte ein Vertreter der für das Land wichtigen Kaffee-Industrie. "Es ist eine heikle Situation. Die Asche ist bis nach Apaneca gekommen, rund 25 Kilometer von Krater entfernt."

Präsident Antonio Saca erklärte, es seien noch weitere Eruptionen zu befürchten. Insgesamt rund 30.000 Menschen wohnen in dem Risikogebiet um den 2381 Meter hohen Vulkan. Ende August waren die Menschen der Gegend in Alarmbereitschaft versetzt worden, weil mit einem Ausbruch gerechnet wurde.

Der Vulkanausbruch stellt für das kleine mittelamerikanische Land auch deswegen eine besondere Herausforderung dar, weil lang andauernde Regenfälle in den Gebirgsgegenden Überschwemmungen und Erdrutsche ausgelöst haben. In der vergangenen Woche sind dadurch fünf Menschen ums Leben gekommen. Regen und Erdrutsche haben die Lage rund um den Vulkan nach Angaben der Rettungsdienste erheblich verschärft.

Ilamatepec ist der größte der 23 Vulkane El Salvadors und liegt rund 2400 Meter über dem Meeresspiegel etwa 60 Kilometer westlich der Hauptstadt San Salvador.

AP · DPA · Reuters
DPA/Reuters/AP

PRODUKTE & TIPPS