Gewitter entstehen immer dann, wenn warme und kalte Luftströme aufeinander treffen. Die warme Luft steigt nach oben, es bilden sich Wolken und heftiger Niederschlag. Gewitter treten vor allem bei großer Schwüle auf. Die Atmosphäre explodiert regelrecht, die Temperaturspannung entlädt sich mit Regen, Blitz und Donner. Allein im Jahr 2005 blitzte es zwei Millionen Mal über Deutschland.
Die Temperatur in einem Blitz kann 30.000 Grad Celsius erreichen. In Bruchteilen von Sekunden glüht die erhitzte Luft und leuchtet kilometerweit. Infolge der äußerst starken Erhitzung dehnt sich die Luft explosionsartig aus, was als Donner zu hören ist. Er grollt, weil die Schallwellen an den Wolken und an der Erdoberfläche reflektiert werden. Rund um den Globus toben jederzeit etwa 1000 Gewitter.
Während eines starken Unwetters zucken bis zu 2000 Blitze pro Stunde durch den Himmel. Die meisten davon erreichen den Erdboden nicht, sondern rasen kreuz und quer durch die Wolkenschicht. Blitzschläge am Boden können eine zerstörerische Kraft entfalten - allein in Deutschland gehen die Blitzschäden jährlich in die Milliarden.
Niemals unter den Baum stellen
Auch wenn ein Gewitter noch weit entfernt ist, sollte man Schwimmbäder und Seen verlassen: Wasser leitet den Blitz kilometerweit.
Beträgt die Zeitspanne zwischen Blitz und Donner weniger als zehn Sekunden, ist ein Gewitter gefährlich nah. Dann sollte man versuchen, eine Zuflucht zu finden, zum Beispiel in einem Auto: Diese leiten den Blitz in den Boden ab. Wer im offenen Gelände von einem Gewitter überrascht wird, sollte sich in der Hocke hinkauern - so hat man weniger Bodenkontakt als beim Liegen.
Blitze schlagen besonders häufig in hohe Objekte ein, gerade wenn sie frei stehen. Daher sollte man Bäume, Hochspannungsmasten, Hügel und andere Erhebungen im Gelände meiden. "Vor den Eichen sollst du weichen und die Fichten wähl' mitnichten, auch die Weiden musst du meiden, aber Buchen sollst du suchen" - diese alte Volksweisheit führt in die Irre, warnt die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald. Es sei unwahr, dass bestimmte Baumarten seltener von Blitzen getroffen würden. Allerdings sind Blitzeinschläge unterschiedlich stark sichtbar: An den glatten Rinden der Buche, Rosskastanie oder Erle werden Blitze in der Regel ohne sichtbare Schäden in den Erdboden geleitet. Bei der moosbesetzten Eiche gelangen auftreffende Blitze dagegen direkt in den Rindenkörper.
Stecker raus!
Im Haushalt muss man unterscheiden zwischen Blitzschäden und Überspannungsschäden. Weil Blitzschäden nur bei einem Einschlag im Gebäude selbst auftreten, kommen sie eher selten vor. Zudem schützt ein Blitzableiter vor einem Einschlag. Zu Überspannungsschäden kann es aber trotzdem kommen - etwa wenn der Blitz in die Stromleitung oder in den Boden nahe dem Gebäude einschlägt. Im Haus sollte man daher den Stecker bei allen elektrischen Geräten ziehen, die nicht an eine Steckdosenleiste mit Überspannungsschutz angeschlossen sind. Aus demselben Grund sollte man bei Gewitter nicht telefonieren.