An der Axt des Gletschermannes Ötzi klebt noch 5300 Jahre nach seinem Tod das Blut seiner Feinde. Archäologen der australischen Universität Brisbane haben nach eigenen Angaben in einer Gen-Analyse an Kleidung und Waffen der Mumie das Blut von mehreren Zeitgenossen nachgewiesen. Damit erhärtet sich die These, dass Eismann Ötzi in den italienischen Alpen mit anderen Jägern kämpfte, bevor ihm ein Pfeil in die Brust einen qualvollen Tod brachte.
Nach dem Kampf wurde er offenbar von einem Pfeil getroffen
Die Untersuchungen hätten eindeutig ergeben, dass das Blut von Ötzis Zeitgenossen und nicht aus späterer Zeit stammten, berichteten die Forscher. Es handele sich auch nicht um Tierblut. Die Turiner Zeitung "La Stampa" berichtete, es sei das Blut von insgesamt vier Feinden. Auch am Köcher des Toten seien Überreste fremden Blutes entdeckt worden. "Ötzi hatte ganz offenbar einen Kampf und wurde dann (von einem Pfeil) in den Rücken getroffen", berichtete der Archäologe Tom Loy aus Brisbane. Auch Ötzis Wunden an den Händen deuteten auf ein Handgemenge hin.
Kampfursache noch ungeklärt
Noch nicht geklärt ist, wie es zu dem Kampf kam. Die australischen Wissenschaftler neigen zu der Annahme, dass Ötzi in das Gebiet fremder Jäger eingedrungen war und von diesen verfolgt wurde. Bereits vor einiger Zeit ergaben Gen-Analysen aus Überresten aus Ötzis Darminhalt, dass er sich zuletzt mit dem Fleisch eines Rothirsches gestärkt hatte. Ötzi starb in den Ötztaler Alpen. Dort entdeckte ein Nürnberger Hausmeisterehepaar 1991 die Mumie bei einer Wanderung.