Kerosin-fressende Düsenjets sollen nach Vorstellungen von US-Forschern künftig klimafreundlich mit Sojaöl fliegen. Bislang waren entsprechende Versuche gescheitert, weil pflanzliche Öle normalerweise um den Nullpunkt gefrieren, Flugzeug-Treibstoffe jedoch bis minus 40 Grad Celsius flüssig bleiben müssen. Bernard Tao und Kollegen von der Purdue University in Lafayette (US- Staat Indiana) haben nun ein besonders effektives Verfahren entwickelt, dieses Einfrieren zu verhindern, wie das britische Fachmagazin "New Scientist" (Nr. 2440, S. 22) berichtet.
Der Biochemiker Tao und sein Mitarbeiter Shailendra Bist verwandeln zunächst Fettsäuren in flüchtige Ester, die bei unterschiedlichen Temperaturen gefrieren. "Dann entfernten wir diejenigen Komponenten, die bei höheren Temperaturen gefrieren", erläutert Bist: Die zurückbehaltenen kälteresistenten Ester seien als Treibstoff geeignet. Bislang war dieses Trennungsverfahren jedoch sehr langwierig und hatte nur eine Ergiebigkeit von 25 Prozent. Das neue Verfahren soll dagegen eine 80-prozentige Ergiebigkeit ergeben. Wie es genau funktioniert, wollen die Forscher - nach der Patentanmeldung - in Kürze auf einer Tagung der Amerikanischen Chemikergesellschaft präsentieren.
Eine umweltfreundliche Treibstoffmischung, die zu 40 Prozent aus Bio-Öl besteht, sei jedoch machbar, hieß es. Derzeit liefen Tests mit einer Propeller-Maschine, um den Schadstoffausstoß zu messen.
DPA