Tiere Käfer drehen Mistkugeln mit Mondkompass

Die afrikanischen Pillendreher-Käfer bedienen sich beim Rollen kleiner Dungkugeln des Mondlichts als Kompass.

Die afrikanischen Pillendreher-Käfer bedienen sich beim Rollen kleiner Dungkugeln des Mondlichts als Kompass. Wie die schwedische Biologin Marie Dacke im britischen Fachjournal "Nature" (Bd. 424, S. 33) berichtet, haben Testreihen mit dem Scarabaeus zambesianus ergeben, dass die Käfer beim Rollen von Kugeln aus Tierdung stets dann in gerader Linie ihr Ziel ansteuerten, wenn sie vom polarisierten Mondlicht beschienen wurden. Polarisiert bedeutet, dass die Lichtwellen alle in einer Ebene schwingen. Diese Eigenschaft können die Käfer im Gegensatz zu Menschen erkennen und nutzen sie zur Orientierung. War es bewölkt, brachten die Käfer beim Navigieren nur noch unsichere Schlangenlinien zu Stande.

Den Dung verwenden die Insekten aus der Familie der Blatthornkäfer zur Ummantelung ihrer Eier. Nach dem Schlüpfen ernähren sich die Larven dann vom Dung. Dacke und ihre schwedischen sowie afrikanischen Kollegen ließen die Käfer bei den Tests unter einem polarisierenden Lichtfilter ihre Kügelchen rollen. Als sie die Polarisationsrichtung um 90 Grad änderten, machten die Käfer sofort eine rechtwinklige Wende, wobei einige nach rechts und andere nach links marschierten. Das zeige, dass die Pillendreher-Käfer das Mondlicht zur Einhaltung eines geradlinigen Kurses nutzen, nicht aber rechts und links voneinander unterscheiden können, heißt es in "Nature".

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