Ungewöhnlicher Fang Kapitaler Zuchtstör aus Ostsee gefischt

Wissenschaftler vermuten, dass das 1,60 Meter lange Tier aus einer Aquakultur stammt. Störe sind seit 1996 in der Ostsee ausgestorben. Grund dafür ist die massive Überfischung in dem Seegebiet.

Ein Hiddenseer Fischer hat einen kapitalen Zuchtstör aus der Ostsee gezogen. Das 1,60 Meter lange Tier war dem Dorschfischer am 8. Mai vor der Darß-Küste ins Stellnetz gegangen. Störe gelten in der Ostsee als ausgestorben. Experten des Deutschen Meeresmuseums haben das tote Tier am Donnerstag untersucht. Danach handelt es sich um einen Hybrid - vermutlich aus den Störarten Sterlet und Hausen, sagte der Wissenschaftliche Kurator Timo Moritz. Solche Tiere würden in der Regel in Aquakulturen gehalten.

Nach Angaben des Wissenschaftlers ist das mindestens sieben Jahre alte Tier offenbar ein "Gefangenschaftsflüchtling". Umwelteinflüsse, die fehlende Durchlässigkeit an Gewässern für den Wanderfisch und die Überfischung haben Stören in der Ostsee den Garaus gemacht. Der letzte lebende Fisch war 1996 vor Estland gefangen worden.

Inzwischen setzt die Gesellschaft zur Rettung des Störs mehrmals im Jahr kleine Störe im Einzugsgebiet von Oder, Weichsel sowie in der Ostsee aus. Moritz schloss aus, dass das Tier aus diesem Stör-Wiederansiedlungsprojekt stammt.

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