Messen, sammeln, deuten So sagen Meteorologen das Wetter voraus

Messen, sammeln, deuten: So sagen Meteorologen das Wetter voraus
Es bestimmt Tag und Nacht, oftmals ist es unbeliebt und doch reden alle davon - das liebe Wetter. Die treffendsten Aussagen zum Wetter werden wohl hier gemacht: In der Regionalzentrale des Deutschen Wetterdienstes in Potsdam. Hier analysieren Meteorologen gewissenhaft Statistiken, Karten und Messwerte, um Prognosen für die kommenden Tage zu erstellen.
O-Ton Thomas Endrulat – Meteorologe Deutscher Wetterdienst
"Man hat sich halt zum Großen und Ganzen daran gewöhnt, dass man heute schon am Montag die Frage stellt: 'Wie wird das Wetter am nächsten Wochenende?' und man bekommt eine sinnvolle Antwort. Also das ist schon eine große Leistung und alles andere als ein Lotteriespiel."
Wettervorhersagen und langfristige Prognosen werden auf Basis von Messdaten gemacht, die weltweit erhoben werden. Allein der Deutsche Wetterdienst betreibt insgesamt 181 bemannte Wetterwarten und unbemannte Stationen. Jährlich verlassen 90.000 Vorhersagen und 28.000 Warnmeldungen die Häuser. Anders als beim Lottospiel liegt die Trefferquote bei den 24-Stunden-Vorhersagen mit gut 90 Prozent relativ hoch. Auf lange Sicht sei es jedoch nicht möglich, das Wetter treffgenau vorauszusagen, da sich Strömungsverhältnisse schnell ändern können. Wetterkundler forschen bereits seit Jahrzehnten daran, längerfristige Vorhersagen verlässlicher zu machen. Doch auch heute ist das immer noch sehr schwierig, erklärt Endrulat.
O-Ton Thomas Endrulat – Meteorologe Deutscher Wetterdienst
"Es kommt auf die Elemente an, die ich wissen möchte. Wenn es um die Temperaturtrends geht, dann kann man schon sagen, zwei Wochen ist eine realistische Zeit. Das kann man heute mit entsprechenden Leistungen auch vorhersagen, auch der allgemeine Trend, wird es unbeständiger, wird das Wetter freundlicher. Das ist auch schon gut vorherzusagen. Wenn ich jetzt aber wissen will, ob mich der eine Schauer, der entsteht, ob der mich hier an diesem Ort trifft in den nächsten fünf Stunden, dann komme ich schon an sehr unmögliche Aussagen. Also, das ist sehr abhängig von dem, was ich wissen will."
Regen, Nebel, Schnee und alle weiteren Wetterphänomene sind physikalische Prozesse. Jeder Wettervorhersage liegt daher eine komplexe mathematische Formel zugrunde, in die die aktuellen Messwerte einfließen und aus denen sich das Wetter letztlich so zu sagen errechnen lässt. So technisch dieses Vorgehen auch wirkt - im Ausformulieren der Wettervorhersagen stecken auch 50 Prozent Erfahrung. Denn letztlich interpretieren die Meteorologen die vorliegenden Daten mit ihren eigenen Worten.
Von Westen kommen Sturm und Regen, in den Höhenlagen taut's, im Süden bleibt es trocken: Beim Wetter über Deutschland ist immer was los - und nur die Meteorologen wissen, was die nächsten Tage bringen. So entstehen ihre Prognosen.

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