Zeitumstellung Das Ende der Sommerzeit ist nah

Am Sonntag endet die Sommerzeit, die Uhren werden eine Stunde zurückgestellt. Doch die Zukunft der seit Jahren gewohnten Zeitumstellung ist nicht so selbstverständlich, wie mancher glaubt.

Es wird nicht ruhig um die Sommerzeit, die sich eigentlich fest etabliert haben sollte. Nicht nur, dass Privatpersonen, Experten aller Art, Organisationen und Institutionen immer noch und immer wieder etwas an der alljährlichen Zeitumstellung auszusetzen haben. Auch amtlicherseits macht man sich an ihr zu schaffen - und das hat mitunter gewaltige Folgen.

In den USA beispielsweise dauert die Sommerzeit künftig praktisch fast von Winter zu Winter. In den USA heißt die Sommerzeit Daylight Saving Time (DST), also Zeit zur besseren Nutzung des Tageslichts. Gemäß dem im vergangenen August von Präsident George W. Bush unterzeichneten Energiepolitikgesetz 2005 wird die DST-Periode ab 2007 um einen Monat verlängert.

Dann dauert sie vom zweiten März-Sonntag bis zum ersten November-Sonntag und nicht wie bisher vom ersten Sonntag im April bis zum letzten Sonntag im Oktober. In dem Gesetz sind die Termine bis zum Jahr 2015 bereits festgelegt. Der Kongress kann eine Rückkehr zu der alten Regelung beschließen, wenn der zuständige Minister einen Bericht über die Auswirkungen der Neuerung vorgelegt hat.

Auch in Europa ist die geltende Regelung nicht für alle Zeiten abgesegnet. Die 2002 wirksam gewordene EU-Richtlinie 2000/84/EG besagt, dass die Sommerzeit in allen Mitgliedsländern einheitlich vom letzten Sonntag im März bis zum letzten Sonntag im Oktober dauert. Dies wird auch von nicht zur EU gehörenden europäischen Ländern so gehalten.

Die EU veröffentlicht jeweils in fünfjährigem Abstand die Dauer der Sommerzeitperioden in den folgenden fünf Jahren; derzeit sind sie bis zum Jahr 2008 festgelegt, spätere Änderungen nicht ausgeschlossen. Die Richtlinie besagt, dass die Mitgliedsländer bis spätestens 30. April 2007 der EU-Kommission Informationen über die Auswirkungen der Sommerzeitregelung in allen betroffenen Lebensbereichen liefern müssen. Anhand dieser Angaben muss die Kommission bis Ende 2007 einen Bericht für das Europaparlament, den EU-Rat und den Wirtschafts- und Sozialausschuss erstellen. Je nachdem, wie die Schlussfolgerungen ausfallen, soll die Kommission "geeignete Vorschläge" vorlegen.

In Europa ist man längst von der ursprünglichen Annahme abgegangen, dass mit Hilfe der Sommerzeit-Regelung Energie eingespart werden könne. Jetzt lobt man stattdessen, dass sie ein Mehr an Lebensqualität bringe, weil es abends länger hell sei. Wer auf Grund des um eine Stunde in den Morgen zurückgeschobenen Zeitrasters früher zu arbeiten anfängt, kann entsprechend früher den Feierabend genießen. Die Amerikaner glauben unverdrossen an die Energie sparende Wirkung. Wer früh ins Bett gehe, schalte Licht, Fernseher, Videorekorder und Stereoanlage aus, heißt es. Studien in den 70er Jahren hätten eine landesweite Stromersparnis von einem Prozent ergeben.

AP
Arthur Metzner/AP

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