Vorwahl-Auftakt Das Signal aus Iowa

Von der Vorwahl im US-Bundesstaat Iowa geht eine Signalwirkung für die gesamten USA und die zukünftigen Präsidentschaftskandidaten aus. Doch Kritiker bemängeln den "caucus" - nicht nur, weil er nicht repräsentativ sein dürfte.

Iowa ist ein landwirtschaftlicher Staat, in dem mit etwa drei Millionen Einwohnern etwas weniger Menschen leben als in Berlin. Von ihnen nehmen nur ein Bruchteil an der Urwahl teil: Im Jahr 2004 waren es sechs Prozent der Wahlberechtigten.

Die Wahl wurde 1972 in ihrer jetzigen Form eingeführt, um eine stärkere Bürgerbeteiligung an der Nominierung zu fördern. Aus den ursprünglich bescheidenen Treffen ist ein internationales Medienspektakel geworden.

Die Bedeutung des "caucus" liegt insbesondere darin, dass Iowa vor den anderen Bundesstaaten diese Vorwahl abhält. Von dem Bundesstaat geht somit eine Signalwirkung für die restlichen Vorwahlen aus. Kritiker verurteilen die Urwahl als nicht-repräsentativ, schon weil die meisten Teilnehmer ältere Weiße sind.

Die Teilnehmer kommen in kleinen Gruppen in Turnhallen, Schulen, oder Wohnzimmern zusammen, um über die Kandidaten zu diskutieren. Die Republikaner halten anschließend eine nicht-bindende Abstimmung ab, bei den Demokraten kommen verschiedene Verfahren zur Anwendung.

Entsprechend den Stimmen werden Delegierte aus jedem Landkreis zu einem Parteitag des Bundesstaates geschickt. Im Frühling wird dort entschieden, welche Vertreter zu den nationalen Parteitagen im Sommer entstand werden. Dort werden formell die endgültigen Kandidaten der Parteien für die Wahl im November ernannt.

In anderen Staaten werden andere Verfahren angewandt. Die meisten haben eine Vorwahl im engeren Sinn, wo das Wahlverfahren dem der eigentlichen Präsidentenwahl entspricht.

Reuters
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