Manchmal, besonders an leuchtenden Herbsttagen, kramen Städter ihre Gummistiefel aus dem Schuhschrank, möchten Äpfel lieber vom Baum pflücken als im Supermarkt kaufen, träumen von Kuchen mit Pflaumen von der Streuobstwiese und von Spaziergängen am Nordseestrand, durch den Wald oder auf die Berge.
Dieses Phänomen nennt man Landlust - normalerweise gekoppelt mit dem Entschluss, sich ein Häuschen an einem Bach, einem Acker oder auf einer Almwiese zuzulegen und fortan am Wochenende Holz zu hacken, Wasser aus dem Brunnen zu schöpfen, Pastinaken zu ernten und Ziegenmilch direkt von der Quelle zu zapfen.
Gefunden in
Geo Saison, Heft 10/2011, für 5 Euro am Kiosk
"Ihr Ignoranten", nörgeln die echten Landbewohner dann. "Schon mal was von knatternden Traktoren morgens um fünf gehört? Von Güllegestank, Pendlerlärm, undichten Reetdächern und Rückenschmerzen vom Ausmisten?" Manche Städter lassen sich von so viel Bauernweisheit abschrecken, drehen mit dem Pudel eine Runde im Park und pflegen ihre Sehnsucht. Wozu aber gibt es Landhotels an den schönsten Orten in Deutschland, die gut und schnell zu erreichen sind?
Provinz und Eleganz sind längst keine Gegensätze mehr
Landpartien enden nicht in überheizten Zimmerchen mit olivgrünen Schabracken und vor Stullen, auf denen die grob gewürfelte Grauwurst dicker geschnitten ist als das Brot. Sondern bei Zander mit Meerrettichkruste, Rehgulasch oder Marillenknödeln in stilvollen Landhäusern, mal rustikal, mal minimalistisch oder historisch. Noch eine gute Nachricht: Die Nacht im Doppelzimmer mit Frühstück kostet in den meisten der vorgestellten Häuser weniger als 100 Euro. Und oft ist auch der Pudel herzlich willkommen.