Wie die Preisstatistik des Statistischen Bundesamtes zeigt, haben zu der Verteuerung der Flugpreise für private Individualreisen im Jahr 2008 insbesondere gestiegene Kerosinzuschläge beigetragen. Entsprechend wirkte sich die Erhöhung der Zuschläge bei niedrigeren Ticketpreisen prozentual stärker aus als bei höheren Ticketpreisen. So stiegen die Preise für Economy-Class-Flüge im Durchschnitt um 10,9 Prozent, während die Business-Class-Flüge durchschnittlich um 5,8 Prozent teurer wurden.
Die Zuwächse der Flugpreise unterscheiden sich auch nach den einzelnen Flugregionen: Für innerdeutsche Flüge erhöhten sich die Ticketpreise um 11,2 Prozent und im Flugverkehr zwischen Deutschland und Europa sogar um 14,3 Prozent. Die Preise für interkontinentale Flüge stiegen im Vergleich zum Vorjahr dagegen mit 6,9 Prozent (Business-Class + 5,8 Prozent und Economy-Class + 7,2 Prozent) prozentual nicht so deutlich an.
Die Luftverkehrsstatistik des Statistischen Bundesamtes zeigt zudem, dass sich insgesamt die Zahl der auf deutschen Flughäfen mit Auslandsziel abfliegenden Passagiere im Jahr 2008 gegenüber 2007 um 0,8 auf 70,4 Millionen erhöhte. Während dabei der Interkontinentalverkehr mit einem Plus von 2,6 Prozent auf einen Wert von 16,3 Millionen Passagieren kam, war im Verkehr mit dem europäischen Ausland (54,2 Millionen) mit einer Veränderung von + 0,3 Prozent nahezu eine Stagnation zu verzeichnen.
Von dem Rückgang des Luftverkehrs mit dem europäischen Ausland im Jahr 2008 war auch das für Deutschland wichtigste Reiseland Spanien mit einem Minus von 1,8 Prozent (10,8 Millionen Passagiere) betroffen. Zum spanischen Festland reisten 0,6 Prozent Fluggäste weniger als im Vorjahr. Noch stärkere Einbrüche verzeichnete das Gesamtaufkommen nach Italien (5,2 Millionen; - 4,5 Prozent) und Griechenland (2,4 Millionen; - 4,5 Prozent). Das Aufkommen in die Türkei (5,1 Millionen) stieg nach einem Zuwachs von 7,2 Prozent im Jahr 2007 nur noch um 1,5 Prozent.
Der im Vergleich zu Europa höhere Zuwachs im Interkontinentalverkehr ist primär auf die Entwicklung für Afrika und Amerika zurückzuführen: Mit einem Plus von 4,6 Prozent auf 3,1 Millionen Passagiere wurde für Afrika eine Volumenerhöhung von 0,1 Millionen erreicht. Dabei stieg das Ergebnis für Ägypten (1,3 Millionen) um 5,7 Prozent, wobei das Flugreiseziel Hurghada (0,7 Millionen; - 1,0 Prozent) den Vorjahrswert nicht erreichte.
Gewinner und Verlierer in Asien
Nach Asien (+ 0,9 Prozent) reisten im Jahr 2008 6,2 Millionen Passagiere von Deutschland aus - dies entspricht der durchschnittlichen Entwicklung des gesamten Auslandsluftverkehrs. Auch im Asienverkehr wurde aber innerhalb des Jahres ein Negativ-Trend verzeichnet: Bei einem Plus von jeweils 3,5 Prozent in den ersten beiden Quartalen lagen die Werte für das dritte und vierte Quartal mit - 0,8 und - 2,0 Prozent unter den Vorjahresergebnissen.
Die Vereinigten Arabischen Emirate (0,8 Millionen; + 6,5 Prozent) - mit einem hohen Anteil an Durchgangspassagieren - bauten in 2008 ihre Führung gegenüber China aus. Überproportionale Zunahmen erreichten Israel und Singapur mit Zunahmen um 8,8 und 5,9 Prozent sowie Hongkong (0,3 Millionen) mit 2,6 Prozent. Für die insbesondere für den Ferntourismus relevanten Destinationen Malediven und Sri Lanka verringerten sich die Reisendenzahlen um 9,6 und 17,3 Prozent.
AP