Gehirnerschütterungen, Prellungen und offene Wunden, so lautet die Bilanz der Sanitäter. In den vergangenen Tagen sind weitere Menschen bei der Stierhatz verletzt worden. "Es gab viel Panik heute Morgen", berichtet einer der Teilnehmer. Unter anderem trampelte ein etwa eine halbe Tonne schweres Tier über mehrere Teilnehmer hinweg, die zuvor ineinander gerannt und gestürzt waren.
Niemand wurde bei dem Stiertreiben aufgespießt, aber mehrere "Mozos" mussten ins Krankenhaus gebracht werden. Sie erlitten nach Angaben der Behörden Verletzungen am Kopf, den Knien und den Ellbogen.
Bei dem Fest zu Ehren des Schutzheiligen der Region Navarra werden bis zum kommenden Dienstag an jedem Morgen Kampfstiere durch die engen Gassen der Regionalhauptstadt getrieben. Hunderte meist junge Männer, die sich mit Sangria und Wein Mut antrinken, laufen vor den schweren Bullen her. Im vergangenen Jahr besuchten fast 1,3 Millionen Menschen das Festival, mehr als die Hälfte davon aus dem Ausland. Rund ein Viertel der ausländischen Touristen kam aus den USA.
Erstmals seit fast 30 Jahren ließ der Bürgermeister von Pamplona, Joseba Asirón Saez, auch die baskische Fahne hissen. Die "Ikurriña" wehte auf dem Balkon des Rathauses neben den Fahnen der Stadt, der Provinz Navarra, Spaniens und der Europäischen Union. Mit den baskischen Farben habe die Gesellschaft "breiter repräsentiert" werden sollen, erklärte der linksgerichtete Saez. Es handele sich um ein "Symbol der Veränderung".
Während der San-Fermín gibt es in der 200.000-Einwohner-Stadt nicht nur Stierrennen, sondern auch Stierkämpfe, Konzerte, Partys, Prozessionen - und Proteste.