Mit dem Abfeuern einer kleinen Rakete als Startschuss hat am Donnerstag das berühmte und umstrittene "Sanfermines"-Fest begonnen. Tausende begeisterte Menschen sahen sich den "Chupinazo" an, bei dem die Rakete vom Rathaus-Balkon aus abgeschossen wird. "Viva San Fermín", schrien die in weiß gekleideten Menschen, die sich auf dem Platz vor dem Rathaus und in angrenzenden Straßen drängten. Sie tanzten, sangen und schwenkten die traditionellen roten Halstücher.
Höhepunkt von "Sanfermines": Die Stierjagd durch die Altstadt
Das Fest findet seit rund 400 Jahren zu Ehren des Stadtheiligen San Fermín statt. Die Legende sagt, er sei als Märtyrer geköpft worden. Das rote Tuch soll an sein Blut erinnern. 2020 und 2021 hatte das Fest wegen der Pandemie abgesagt werden müssen. Seit dem vergangenen Jahr findet es aber wieder wie vor Corona statt. Die erste Stierhatz ist für Freitag angesetzt.
Höhepunkt der Veranstaltung ist die tägliche Stierhatz: An insgesamt acht Tagen werden vormittags jeweils sechs Kampfstiere durch die engen Gassen der Altstadt in die Arena getrieben. Dabei laufen Hunderte Menschen – vorwiegend junge Männer – vor den rund 600 Kilogramm schweren Bullen her. Jedes Jahr werden bei diesen Mutproben Dutzende verletzt. Seit 1924 gab es 16 Todesopfer, das letzte 2009.
Am Mittwoch hatten Tierschutzaktivisten, die sich mit rotem Stoff verhüllten, gegen Tierquälerei demonstriert. Sie hielten Schilder mit dem Spruch "Pamplona: Gewalt und Tod für Bullen" in mehreren Sprachen hoch.
Während der "Sanfermines" gibt es in der 200.000-Einwohner-Stadt der Region Navarra allerdings nicht nur Stierrennen, sondern auch Stierkämpfe, Konzerte, Prozessionen und Aktivitäten für Familien und Kinder. Das Fest lockt Touristen aus aller Welt an.
Bittere Bilanz des San-Fermín-Festes: Dutzende Verletzte kommen ins Krankenhaus
Sehen Sie in der Galerie: Bittere Bilanz des San-Fermín-Festes 2019: Bei der täglichen Stierhatz wurden viele Männer auf die Hörner genommen, darunter ein US-Bürger, der gerade ein Selfie machen wollte.