Diese Aufnahmen aus Venedig bedienen keinerlei Bedürfnis nach Attraktionen und Sensationen. Der Münchner Fotograf geht sparsam mit Licht und Farben um, will keine Effekte und Likes erhaschen. Seine Bilder sind eher das Gegenteil von dem, was auf Instagram an Motiven hochgeladen wird.
Hildens Fotografien atmen; beim Blättern in seinem neuen Buch "Venexia: Hinter den Kulissen von Venedig", das gerade im zu Klampen Verlag erschienen ist, verströmen die Bilder eine Sinnlichkeit, der Betrachter riecht beim Umblättern den Moder in den Kanälen, die Feuchtigkeit und Fäulnis in Räumen.
Seine ganz eigene Sicht auf Venedig changiert zwischen dem unaufhaltsamen Verfall dieser einzigartigen Stadt und den Initiativen von Künstlern, Handwerkern und Bewohnern, die besondere Atmosphäre zu bewahren und weiterhin mit Leben zu füllen.
Bei seiner fotografischen Dokumentation hat er das Vertrauen von Menschen gewonnen, die ihn zu Plätzen in Venedig und auf dem nahen Festland führten, die nie von einem Touristen wahrgenommen werden. Orte, wie eine aufgegebene Werkstatt eines Handwerkers, ein längst geschlossenes Krankenhaus oder ein wiederbelebtes Atelier von Kunststudenten.
Dabei ist er mit äußerster Behutsamkeit gerade in altem Gemäuer vorgegangen. "Eine der wichtigsten Regeln beim Fotografieren war: Immer schön am Rand bleiben, nie in der Mitte Laufen!", schreibt er im Vorwort. "Die Böden und Decken waren nach vielen Jahren der Vernachlässigung nicht mehr tragfähig genug und hingen durch. Ich wollte nicht derjenige sein, der ein hässliches Loch im Palazzo hinterlässt."
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