Mehr Ruhe für Geschäftsreisende Indische Airline plant kinderfreie Sitzreihen - und löst Debatte aus

Damit Geschäftsreisende in Ruhe im Flugzeug arbeiten können, will eine indische Airline kinderfreie Sitzreihen einführen. Die Reaktionen im Netz sind gespalten: Darf man Kinder einfach ausschließen - oder muss man das sogar?

Wir kennen das alle: Das Flugzeug befindet sich noch nicht einmal in der Luft, da geht die Heulattacke eines der mitfliegenden Kinder auch schon los. Und selbst die Kleinen, die den Flug über tapfer durchgehalten haben, legen spätestens beim Landeanflug los. Fliegen - das ist Stress für Kinder - allerdings auch für die mitreisenden Erwachsenen. 

IndiGo bietet kinderfreie Sitze im Flugzeug

Die indische Billigfluglinie "IndiGo" hat nun ein Einsehen mit lärmgeplagten Reisenden und will kinderfreie Sitzreihen einführen. In den Reihen eins bis vier und elf bis 14 sollen künftig keine Kinder unter zwölf Jahren mehr sitzen dürfen. Außerdem dürfen die Kleinen nicht mehr auf den Sitzen mit Extra-Beinfreiheit und an den Notausgängen mehr sitzen. Die Begründung der Airline: Geschäftsreisende sollen dort die nötige Ruhe finden, um auch im Flieger zu arbeiten.

Diese Ankündigung machte die Airline Anfang Oktober via Twitter. Ruhezonen im Flieger - das löst natürlich eine hitzige Debatte aus. Unter dem Hashtag #childfreeflights (zu deutsch: Kinderfrei-Fliegen) streiten Befürworter und Ablehner. 

So schreibt einer, dass er sogar mehr bezahlen würde für eine kinderlose Sektion im Flieger. 

Ein anderer Twitter-User sieht das anders. Wenn Eltern ihre Kinder erziehen würden, damit sie nicht rumrennen, in den Vordersitz treten oder rumschreien, wären solche Sitzreihen gar nicht nötig. 

Es ist nicht das erste Mal, dass die Diskussion um kinderfreie Sitzreihen entbrennt. Bereits im August 2015 starteten Mütter eine Kampagne, in der sie sich gegen Kleinkinder in Flugzeugen stark machten. Allerdings ging es damals nicht um kinderfreie Sitzreihen, sondern um komplette kinderfreie Flieger. "Ist es wirklich notwendig, ein Kleinkind auf einen Langstreckenflug mitzunehmen", sagte die Initatorin Kelly-Rose Bradford damals. Sie glaubt, dass junge Eltern zu egoistisch seien, um ihren Lebensstil zu ändern und einfach weiterhin exotische Reiseziele ansteuern, obwohl sie nun ein Baby haben. 

Was bei der Diskussion um die indische Billig-Airline übersehen wird: Kinderfreie Sitzreihen machen das Fliegen nur bedingt ruhiger - denn wenn ein, zwei oder noch mehr Kinder an Bord brüllen und weinen, ist es egal, wo man sitzt. Laut wird es auf jeden Fall. 

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Stewardess tanzt vor Passagieren
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