Interview mit Michael Schumacher "Ein ganz, ganz fantastisches Wochenende"

Ist Schumi überhaupt noch zu schlagen? Dauersieger Michael Schumacher über seine schwächelnde Konkurrenz und seine neuen Glückgefühle in Bahrain.

Das Interview mit Michael Schumacher führte Claas Hennig.

Wie überraschend war es für Sie, dass die Konkurrenz beim Großen Preis von Bahrain zu keinem Zeitpunkt mithalten konnte?

"Das war schon ein bisschen überraschend. Ich habe mit einem engeren Rennen gerechnet. Das wäre vielleicht passiert, wenn die Temperaturen höher gewesen wären, was zum Glück nicht der Fall war. So hatten wir mit unserem Paket einen kleinen Vorteil."

Sie haben gewonnen, obwohl ihr Glücksbringer, ihre Frau Corinna, nicht dabei war...

"Corinna ist immer bei mir. Da gibt es übrigens eine lustige Geschichte: Ich habe vor dem Rennen festgestellt, dass ich mein Amulett im Hotel vergessen habe. Dann ist jemand schnell losgeflitzt und hat es besorgt. Das war vielleicht das Ausschlaggebende."

Wer kann Ihnen in diesem Jahr im Titelrennen nach Ihrem dritten Sieg in Serie gefährlich werden?

"Ich kann es nur wiederholen: Nach dem ersten Grand Prix im Vorjahr in Australien hat keiner damit gerechnet, dass Williams-BMW eine Chance hat. Und wir alle wissen, wie die Saison gelaufen ist. Wir haben jetzt das 3. von 18 Rennen gesehen; das ist noch ein langes Jahr. Ferrari wird nicht nachlassen und das Auto weiter verbessern, auch wenn unsere Möglichkeiten sicher geringer sind als die der Konkurrenz."

Wie fällt Ihr Fazit nach dem Ferrari-Doppelerfolg aus?

"Insgesamt war es für das Team ein ganz, ganz fantatisches Wochenende. Wir haben uns durchgebissen, es sah teilweise ein bisschen schwierig aus. Aber letzten Endes haben wir wirklich alles auf den Punkt richtig gemacht. Platz 1 und 2 ist ein Traumergebnis."

War das Rennen für Sie so ein Kinderspiel, wie es aussah?

"Es war harte Arbeit. Die Bremsen waren an der Grenze, die Reifen bildeten Blasen. Es war wirklich kritisch. Man musste das Auto etwas unter dem Limit halten, um nicht in diese Gefahren zu laufen. Das größte Problem war, auf der Ideallinie zu bleiben. Daneben war es schmierig und rutschig."

Wie war die Premiere in Bahrain?

"Wir haben ein schönes Rennen gehabt in einem unheimlich netten Land. Es herrschte eine absolute Super-Atmosphäre. Die Strecke, die Organisation, alles war, wie man sich das vorstellt. Das schon beim ersten Grand Prix zu erreichen, war toll für uns."

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