Fußball-Bundesliga Nach Patzer gegen Mainz: Bayern ohne Neuer ins Jahres-Finale

Nicht als Sieger zur Weihnachtsfeier im Stadion: Die Stars des FC Bayern. Foto: Sven Hoppe/dpa
Nicht als Sieger zur Weihnachtsfeier im Stadion: Die Stars des FC Bayern. Foto
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Der FC Bayern verpasst den Sieg und verliert Manuel Neuer. Eine erste Jahresbilanz fällt aber positiv aus. Sportvorstand Max Eberl hofft, dass im Adventskalender noch eine Vertragsunterschrift liegt.

Als die Bayern-Stars mit Weihnachtszipfelmützen und zerknirschten Mienen auf ihrer Dankesrunde zu den Fans schlenderten, war Kapitän Manuel Neuer in der abgedunkelten Arena nicht auszumachen. Der Torhüter erlitt beim Münchner Patzer gegen Tabellenschlusslicht FSV Mainz 05 einen Muskelfaserriss und muss das Fußball-Jahr vorzeitig beenden.

Kane: Dann können wir uns auf 2026 freuen

Auch ohne den dann von Jonas Urbig vertretenen Kapitän will sich der in der Bundesliga weiter ungeschlagene FC Bayern München am Sonntag in Heidenheim mit einem Sieg in die Weihnachtsferien verabschieden. "Dann wäre es ein fantastischer Start in die Saison und wir können uns auf 2026 freuen", sagte Harry Kane. Mit seinem späten Elfmetertor rettete der 32-Jährige beim Besuch von Ex-Kollege Thomas Müller auf der Ehrentribüne wenigstens einen Punkt.

Durch das 1:3 von RB Leipzig beim 1. FC Union Berlin und dem 1:1 von Borussia Dortmund beim SC Freiburg bauten die Münchner trotz des verpassten Sieges sogar die Tabellenführung aus. Die Hinrunden-Meisterschaft ist praktisch schon fix. "Wenn mir einer gesagt hätte, dass wir nach dem 14. Spieltag neun Punkte vor dem ersten Konkurrenten sind, hätten wir alle gesagt: fantastisch", sagte Sportvorstand Max Eberl und bilanzierte schon mal. "Wir haben ein herausragendes Kalenderjahr gespielt."

Kimmich: Das muss Bayern verbessern

Nur einmal verloren die Münchner im Jahr 2025 in der Bundesliga, Anfang März beim 2:3 gegen den VfL Bochum. Eberl tröstete sich nach dem Ärgernis gegen das Team des neuen Trainers Urs Fischer mit der Erkenntnis, dass die Bayern solche Spiele wie das gegen Mainz im vergangenen Jahr vermutlich noch verloren hätten (gegen Mainz verloren sie tatsächlich auf den Tag genau ein Jahr zuvor). "Es heißt für uns relativ schnell, das Ding abzuhaken, den Punkt mitgenommen zu haben", sagte der 52-Jährige.

"Heute haben wir es nicht ganz gedreht", sagte Joshua Kimmich, "aber wir spüren, dass es schwierig ist, gegen uns zu gewinnen." Allerdings müsse die Mannschaft Standardsituationen, bei denen sie zuletzt wiederholt anfällig war, verhindern oder diese andernfalls stärker verteidigen. "Das müssen wir auf jeden Fall verbessern, dass wir nicht so oft in Rückstand geraten oder Ausgleichstreffer kassieren", betonte Kimmich.

WM-Karl? So führt kein Weg an ihm vorbei

Nach dem Führungstreffer für die drückend überlegenen Münchner durch den 17-jährigen Lennart Karl (29. Minute) drehten die hocheffizienten Gäste durch Kacper Potulski (45.+1) und Jae-Sung Lee (67.) überraschend das Spiel. Mit seinem 20. Elfmetertor im 20. Versuch in der Bundesliga schlug Kane dann spät zurück. 

Die Bayern überwintern als Tabellenführer, sind in Pokal und Champions League ebenfalls aussichtsreich auf Kurs. "Das zeigt schon, dass wir keine blinde Mannschaft haben", scherzte Nationalmannschaftskapitän Kimmich. Wenn da ein Spieler wie Karl regelmäßig eingesetzt werde und treffe, sei dieser auch Kandidat für eine WM-Teilnahme, bekräftigte Kimmich. "Aber es ist noch ein halbes Jahr und man muss diese Leistung konstant auf den Platz bringen."

Neuer Upamecano-Vertrag im Adventskalender?

Wie Neuer ist Ersatzstürmer Nicolas Jackson wegen seiner Afrika-Cup-Teilnahme mit dem Senegal erst einmal nicht bei den Münchnern dabei. Bei dem vom FC Chelsea ausgeliehenen Stürmer gibt es laut Eberl "noch keine Tendenz", ob er fest verpflichtet wird.

Offen ist weiter auch die Zukunft von Dayot Upamecano. Der Vertrag des Franzosen beim FC Bayern München läuft am Saisonende aus. Er wisse nicht, "was hinter den einzelnen Türen im Adventskalender" noch komme, orakelte Eberl. Eine Einigung im kostspieligen Poker noch vor Weihnachten sei "wünschenswert, aber das kann ich nicht versprechen". 

An dem 27-jährige Upamecano sind internationale Topclubs interessiert. "Grundsätzlich bin ich sehr zuversichtlich", sagte Eberl. "Wir reden gut, dieses Nadelöhr wird kleiner. Mein Wunsch wäre, dass er durchs Nadelöhr geht - und nicht dran vorbei." 

dpa

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