2. Liga Cottbus stürmt das Oberhaus

Energie Cottbus hat in letzter Minute die "Aufstiegsangst" besiegt und zum zweiten Mal nach 2000 den Sprung in die 1. Fußball-Bundesliga geschafft. Freiburger und Fürther haben umsonst gebangt.

Die Lausitzer bezwangen am Sonntag 1860 München vor der Rekordkulisse von 22 450 Zuschauern mit 3:1 (1:1) und ließen sich schon während des Spiels und vor allem nach dem erlösenden Abpfiff von ihren Fans euphorisch feiern. Held des Tages war der eigentliche Abwehrchef Kevin McKenna, der zwölf Minuten vor dem Abpfiff seine starke Leistung mit dem entscheidenden Treffer krönte. Schon zwei Minuten vor dem Abpfiff stülpten sich die Auswechselspieler die Aufsteigs-T-Shirts über und sangen mit den Fans.

Löwen "bissen" zurück

Die Cottbuser stürzten sich nach drei sieglosen Spielen von Anbeginn voller Schwung in das "Aufstiegs-Endspiel" gegen einen Gegner, den sie noch nie im heimischen Stadion bezwungen hatten. Schon in der 3. Minute traf der von Teammanager Petrick Sander für den gesperrten Francis Kioyo in den Angriff beorderte Schotte McKenna nur den Pfosten. Sieben Minuten später zwang Vragel da Silva den erstmals in dieser Saison im 60er Tor stehenden Michael Hofmann zu einer großen Parade. Auch bei Sidneys Freistoß aus 20 Metern war der Keeper auf dem Posten (13.). Als die Cottbuser Führung nur noch eine Frage der Zeit schien, "bissen" die Löwen zurück: Zunächst vergab Daniel Baier noch freistehend (14.), doch wenig später erzielte Paul Agostino seinen neunten Saison-Treffer und sorgte für Entsetzen in der Cottbuser Arena.

Doch die Lausitzer gaben nie auf. Obwohl sie die Zwischenstände von den anderen Plätzen nicht kannten, drängten sie mit Vehemenz auf das Münchner Gehäuse. Ein Freistoß-Kracher von Daniel Gunkel wurde abermals eine Beute von Hofmann (33.), doch beim Elfmeter von Gregg Berhalter war der Schlussmann dann doch machtlos (41.). Zuvor hatte Slobodan Komljenovic das Leder im Strafraum mit der Hand gespielt. Auch in Halbzeit zwei setzten die Lausitzer ihren Sturmlauf in Richtung Bundesliga fort: Ein herrliches Kopfball-Tor des Brasilianers da Silva nach Ecke von Sidney (54.) stellte schließlich die Weichen zum Aufstieg. Das zehnte Saisontor von McKenna (78.) versetzte die Fans dann endgültig in einen Freudentaumel. Selbst die Gelb-Rote Karte für da Silva (83.) nach wiederholtem Foulspiel konnte die Euphorie nicht mehr dämpfen.

Geplatzte Aufstiegsträum

Die geringen Hoffnungen des SC Freiburg und der SpVgg Greuther Fürth auf den Aufstieg in die 1. Fußball-Bundesliga haben sich nicht erfüllt. Zwar gewann Freiburg am Sonntag gegen die Franken mit 1:0 (1:0), doch der Sieg des Mitkonkurrenten Energie Cottbus machte den SC-Erfolg zu einem Muster ohne Wert. Vor 21.000 Zuschauern in Freiburg erzielte Roda Antar in der 20. Minute das Tor des Tages.

Auch die Aufstiegsträume des Karlsruher SC sind am letzten Spieltag der 2. Fußball-Bundesliga geplatzt. Die Nordbadener unterlagen am Sonntag mit 2:3 (2:1) gegen den SC Paderborn 07 und rutschten auf den sechsten Tabellenplatz zurück. Sie hofften zudem vergebens auf einen Ausrutscher des Tabellen-Dritten Energie Cottbus. Die 32.306 Zuschauer im ausverkauften Wildparkstadion erlebten ein Wechselbad der Gefühle, da sich der KSC zeitweise wieder in der Bundesliga wähnte. Nach dem 3:1 des Rivalen aus Cottbus gegen den TSV 1860 München wurde es jedoch nichts mit dem Wiederaufstieg nach acht Jahren.

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