Kanzler in Cottbus Er sehe hier keine Rechten, sagt der Bauer mit der AfD-Mütze beim Besuch von Olaf Scholz

Demonstranten in Cottbus
Hunderte Bauern protestieren in Cottbus. Auf ihren Westen steht: Ohne uns kein Essen
© Christoph Voy
In Cottbus protestieren bei einem Besuch von Kanzler Olaf Scholz hunderte Landwirte gegen die geplanten Sparmaßnahmen der Bundesregierung. Von dem Frust der Bauern profitieren auch Rechte.

Der Bauer, der seinen Namen nicht verraten möchte, ist 46 Jahre alt, sein Hof liegt nicht weit von hier, er produziert Getreide und hält Milchvieh, auf 1700 Hektar. Er sagt, die Abschaffung der Agrarsubventionen sei extrem einschneidend für ihn, aber vielleicht sind die Sparmaßnahmen nur ein Grund, warum er sich an diesem Tag bei Minusgraden auf die Straße in Cottbus stellt. "Man hat das Gefühl, dass die Politik in Berlin nicht viel übrig hat für uns, nich?", sagt er. "Die tun immer so, als ob sie unser Zeug nicht bräuchten." Er wippt unsicher von einem Bein auf das andere, senkt den Kopf, schaut auf seine Schuhe. "Das fühlt sich an, als ob man nichts wert ist."

Der Bauer sagt auch: Die Befürchtungen, dass Rechtsextreme die Bauernproteste unterwandern könnten, seien völliger Quatsch. Man müsse sich doch nur umsehen, sagt er, hier seien nur normale Bauern, er sehe keine Rechten.

Sieht man sich um, blickt man auf hunderte Männer und Frauen, viele davon in grünen Westen mit der Aufschrift: Ohne uns kein Essen. Sieht man dann wieder den Bauern an, blickt man auf dessen Wollmütze mit dem Logo der "Alternative für Deutschland".