DFB Trans- und nicht-binäre Menschen entscheiden jetzt selbst, ob sie bei den Männern oder Frauen spielen

Der VfB Stuttgart verfügt sogar über Eckfahnen-Abdeckungen in Regenbogenfarben
Der VfB Stuttgart verfügt sogar über Eckfahnen-Abdeckungen in Regenbogenfarben
© Sebastian Gollnow / Picture Alliance
Menschen, die den Personenstandseintrag "divers" im Pass haben, können zukünftig selbst entscheiden, ob sie bei den Männern oder Frauen spielen. Das hat der Deutsche Fußball-Bund jetzt entschieden.

Der Deutsche Fußball-Bund lässt trans- und intergeschlechtliche sowie nicht-binäre Menschen selbst entscheiden, ob sie in einem Frauen- oder einem Männerteam spielen. Die neue Regelung gilt ab der kommenden Saison für den Amateur- und den Jugendbereich sowie im Futsal. Das teilte der DFB am Donnerstag mit. 

Menschen mit dem Personenstandseintrag "divers" oder "ohne Angabe" und Fußballerinnen und Fußballer, die ihr Geschlecht angleichen lassen haben, können dann zwischen den beiden Spielberechtigungen wählen. Dies gelte auch für transgeschlechtliche Fußballerinnen und Fußballer, "die nun zu einem selbstbestimmten Zeitpunkt wechseln können oder zunächst in dem Team bleiben, in dem sie bisher gespielt haben".

Queer-Beauftragter begrüßt neue Regelung

Er begrüße diesen Beschluss sehr, sagte der Queer-Beauftragte der Bundesregierung, Sven Lehmann. "Damit unterstreicht der DFB seine Bemühungen um Akzeptanz und Teilhabe von LSBTIQ im Fußball. Mit der neuen Regelung kann der Fußball seine Vorbildfunktion unter Beweis stellen. Jeder Mensch sollte diskriminierungsfrei Fußball spielen können", sagte der Grünen-Politiker der Nachrichtenagentur DPA.

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Solange die sportliche Betätigung während der Einnahme von Medikamenten die Gesundheit der betroffenen Personen nicht beeinträchtige, könnten die Personen am Spielbetrieb teilnehmen, "weshalb die neue Regelung eine Dopingrelevanz ausschließt", hieß es weiter vom DFB. Vertrauenspersonen der Landes- und Regionalverbände sollen die betroffenen Fußballerinnen und Fußballern unterstützen, "um den Zugang niederschwellig zu halten".

DPA
tis

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