Vizemeister VfL Wolfsburg ist am 13. Spieltag der Fußball-Bundesliga näher an den Tabellenzweiten Borussia Dortmund herangerückt. Die Niedersachsen kamen am Samstag zu einem deutlichen 6:0 (2:0) im Nordderby gegen Werder Bremen und verkürzten als Dritter den Rückstand zum BVB auf fünf Punkte. Drei Punkte holte auch der Tabellenvierte Borussia Mönchengladbach beim 2:1 (1:0) gegen Hannover 96. Einen Sprung auf Platz sechs achte Bayer Leverkusen durch ein 3:1 (2:1) bei Eintracht Frankfurt. Der 1. FC Köln und der FSV Mainz 05 trennten sich torlos.
Die daheim noch ungeschlagenen Wolfsburger festigten mit dem Sieg ihren dritten Platz in der Tabelle, während die erschreckend schwachen Bremer im unteren Drittel feststecken. Wolfsburg ging vor 30 000 Zuschauern durch ein Eigentor von Alejandro Galvez in der 11. Minute in Führung. Danach trafen Max Kruse (44., 87.), Vieirinha
(56.), Josuha Guilavogui (67.) und Bas Dost (78.). Die Wolfsburger waren nach der scharfen Kritik des Trainers und von Manager Klaus Allofs nach der Niederlage in Mainz von Beginn an dominierend. Die Gastgeber drückten den Gast aus Bremen fast durchgehend in die eigene Hälfte und erarbeiteten sich reichlich Torchancen. "Wir haben defensiv nicht aufgepasst", sagte Werder-Clubchef Klaus Filbry zur Halbzeit beim Pay-TV-Sender Sky. Das galt allerdings auch für die zweite Hälfte.
Eine ganz starke Leistung zeigte Marcel Schäfer. Der Routinier spielte für Ricardo Rodriguez, der wegen eines Trauerfalls in der Familie fehlte, und überzeugte als Linksverteidiger. Vor allem seine Flankenläufe und Kopfballvorlagen beeindruckten. Probleme hatte dabei der 20 Jahre alte Rechtsverteidiger Luca-Milan Zander, der durch den Ausfall von Theodor Gebre Selassie zum zweiten Saisoneinsatz kam.
Leverkusen schlägt Frankfurt
Torjäger "Chicharito" Hernandez hat den Absturz von Bayer Leverkusen wieder gestoppt. Nach drei Pflichtspiel-Niederlagen in Serie gewann die Werkself mit 3:1 (2:1) bei Eintracht Frankfurt und holte sich damit auch einen Schub für das wichtige Champions-League-Spiel am Dienstagabend bei BATE Borissow.
Der Mexikaner Hernandez brachte die Gäste mit Toren in der 23. und 39. Minute in Führung. Wettbewerbsübergreifend traf der Neueinkauf von Manchester United damit zehn Mal in den vergangenen sieben Spielen. Nach der Pause legte Hakan Calhanoglu (72.) das dritte Tor nach. Für die schwache Eintracht hatte nur Slobodan Medojevic kurz vor der Pause zum 1:2 (45.) getroffen. Nach dem vierten Heimspiel nacheinander ohne Sieg ist der kurze Frankfurter Aufschwung in der Fußball-Bundesliga damit schon wieder vorbei.
Das erste Heimspiel nach den Terroranschlägen von Paris und der Absage des Länderspiels zwischen Deutschland und den Niederlanden verlief ohne nennenswerten Zwischenfall, wurde aber von verstärkten Sicherheitsmaßnahmen begleitet. Bereits am Freitag und dann nochmal am Samstag wurde die Commerzbank Arena unter anderem mit Hilfe von Sprengstoffspürhunden der Polizei durchsucht. Die Ordnungskräfte der Eintracht verstärkten die Einlasskontrollen, weshalb die Schlangen vor den Stadiontoren etwas länger waren als sonst üblich.
Gladbach feiert Clubrekord
Zehn Tage nach der Vertragsunterschrift von Chefcoach André Schubert feiert Borussia Mönchengladbach einen Clubrekord. Das 2:1 (1:0) gegen Hannover 96 durch das späte Siegtor von Stürmer Raffael (84. Minute) war am Samstag der siebte Sieg im achten Bundesliga-Spiel unter Schubert. Ebenfalls ungeschlagen in seinen ersten acht Fußball-Spielen war 1975 Udo Lattek mit vier Siegen und vier Unentschieden. Damit ist die Bilanz des Senkrechtstarters, der einen Vertrag bis 2017 hat, sogar noch besser als die des ehemaligen Meistertrainers der Borussen.
Ibrahima Traoré (35.) hatte die Borussia zuvor in Führung gebracht, Artur Sobiech für die Gäste ausgeglichen (65.). Mönchengladbach feierte vor 52 214 Zuschauern zudem eine gelungene Generalprobe für das Champions-League-Gruppenspiel gegen den FC Sevilla am Mittwoch (20.45 Uhr). Die ersatzgeschwächten Hannoveraner mussten nach zuletzt zwei Auswärtssiegen einen Dämpfer hinnehmen.
Kurz vor dem Anpfiff gab es wie in allen Bundesliga-Stadien eine Schweigeminute für die Opfer der Terror-Anschläge von Paris. Im Stadion gab es keine Probleme, vor dem Spiel hatte es Ärger mit etwa 130 Ultras aus Hannover gegeben. Sie hatten in einem Regionalzug von Düsseldorf nach Mönchengladbach randaliert und per Notbremse einen Stopp verursacht. Die Anhänger wurden von der Polizei sofort wieder nach Hause geschickt.
Augsburg gewinnt in Stuttgart
Geschafft, und wie! Auswärtsbann gebrochen und Tabellenende zunächst verlassen. Was für ein wichtiger Sieg für den FC Augsburg beim VfB Stuttgart, der zuletzt zwei Heimsiege ohne Gegentor bejubelt hatte. Nach einem verspäteten Beginn wegen der verschärften Einlasskontrollen erzielte Alexander Esswein in der elften Minute die Führung für Augsburg. Sechs Minuten später zog der 25-Jährige wiederab, Timo Baumgartl fälscht den Ball unhaltbar ab - Eigentor. Die weiteren Treffer von Jan-Ingwer Callsen-Brecker (36.) und Ja-Cheol Koo (54.) könnte die Situation für Stuttgarts Coach Alexander Zorniger unbequemer machen.
Torlose Partie in Köln
Nach den Ausrufezeichen beider Team gab es im direkten Duell nur ein torloses Remis. Viel passierte nicht, nachdem Köln zuvor mit einem 2:1 in Leverkusen und Mainz mit einem 2:0 gegen Vizemeister Wolfsburg hatten aufhorchen lassen. In der Tabelle rutschten die Hausherren mit nun 19 Punkten auf Platz acht, Mainz mit 17 auf Rang 10 ab.