Hamburg - Die deutsche Vereinigung der Vertragsfußballspieler (VdV) hat in den vergangenen drei Jahren 539.000 Dollar aus Lizenzgebühren für digitale Fußballspiele kassiert, die eigentlich den Spielern zustanden. Dies waren als Sonderzahlungen deklarierte Ausschüttungen aus Lizenzgeschäften, die die internationale Fußballergewerkschaft Fifpro mit Computerspiel-Herstellern abgeschlossen hatte. Wie der stern berichtet, nahm der Dachverband die Lizenzen für die deutschen Stars in dem Wissen ein, dass er die Persönlichkeitsrechte an den Nationalspielern gar nicht besitzt. Darauf hatten Spitzenvertreter des Deutschen Fußball-Bundes die Fifpro-Funktionäre 2000 bei einem Treffen jedoch eindeutig hingewiesen. Auch die VdV hatte ihre Kollegen mehrfach auf die komplizierte Rechtslage aufmerksam gemacht, sich aber dennoch Geld aus den Lizenz-Erlösen überweisen lassen.
Den Stein ins Rollen brachte Nationaltorhüter Oliver Kahn mit seiner Klage gegen den Computerspiel-Hersteller Eletronic Arts. Kahn sah seine Persönlichkeitsrechte verletzt, weil in den Spiel "Fifa WM 2002" der "Cyber-Olli" zu lebensecht ausgefallen war. Das Landgericht Hamburg als erste Instanz gab Kahn im April dieses Jahres Recht. Das Computerspiel darf nicht mehr vertrieben werden.